Bürgergeld für ausländische Kinder explodiert

Bürgergeld für ausländische Kinder explodiert
Fast jedes zweite Kind im Bürgergeld-Bezug hat keinen deutschen Pass © Presse.Online

Bürgergeld-Zahlungen an ausländische Kinder steigen deutlich neue BA-Daten werfen Fragen auf

Die Bundesregierung hat neue Zahlen zum Bürgergeld veröffentlicht: Im Juni 2025 lebten rund 1,7 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland im Leistungsbezug. Fast die Hälfte von ihnen besitzt keinen deutschen Pass eine Entwicklung, die seit Jahren an Dynamik gewinnt und politisch kontrovers diskutiert wird.

Laut den Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhielten 875.000 deutsche und 822.000 ausländische Minderjährige Bürgergeld. Das entspricht einem Verhältnis von 51,6 zu 48,4 Prozent. Setzt man die Zahlen in Relation zum Bevölkerungsanteil, zeigt sich ein noch größerer Unterschied: 7,3 Prozent der deutschen Kinder benötigen Bürgergeld, aber 35,1 Prozent der ausländischen Kinder.

Seit 2010 stark steigende Bürgergeld-Ausgaben für ausländische Kinder

Die langfristige Entwicklung zeigt eine deutliche Verschiebung: Während 2010 rund 300.000 ausländische Kinder auf Leistungen angewiesen waren, sind es heute mehr als 800.000. Gleichzeitig sank die Zahl der deutschen Kinder im SGB-II-Bezug.

Mit dem Anstieg wachsen auch die Kosten. 2024 zahlten die Jobcenter 6,2 Milliarden Euro an Minderjährige aus 57,5 Prozent davon an ausländische Kinder. Besonders stark stiegen die Ausgaben nach 2015 und nochmals ab 2022 durch die Zuwanderung aus der Ukraine.

2010 überwiesen die Jobcenter 669 Millionen Euro an ausländische Kinder. 2024 waren es bereits 3,6 Milliarden Euro ein Plus von 435 Prozent.

Regionale Unterschiede: Einige Städte über 50 Prozent

In mehreren Städten und Kreisen gilt bereits: Mehr als jedes zweite ausländische Kind lebt im Bürgergeld-Bezug. In einem thüringischen Landkreis liegt der Anteil sogar bei über 60 Prozent. In der Top-10-Liste tauchen auch Ruhrgebietsstädte wie Gelsenkirchen, Dortmund und Essen auf.

Am höchsten ist der Gesamtanteil aller Kinder im Bürgergeld in den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg. Bremen verzeichnete Ende 2024 einen Wert von 26,9 Prozent.

Politische Debatte: Was bedeuten die Zahlen?

Der AfD-Bundestagsabgeordnete René Springer, der die Anfrage stellte, spricht von einer dramatischen Entwicklung.

„Mehr als jedes dritte ausländische Kind in Deutschland bezieht Sozialleistungen. Das Sozialsystem droht unter der Last der Massenmigration zusammenzubrechen“, sagt Springer.

Er fordert „eine Migrationswende“, geschlossene Grenzen und den Abbau finanzieller Anreize.

Einordnung: Armutsforschung sieht mehrere Einflussfaktoren

Forschungsinstitute wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) weisen jedoch darauf hin, dass Armut multifaktoriell entsteht. Zu den Hauptursachen zählen laut Studien:

  • begrenzte Erwerbschancen der Eltern,

  • fehlende Qualifikationen,

  • Sprachbarrieren,

  • hohe Wohnkosten in Ballungsräumen,

  • Familienzuzüge ohne direkten Arbeitsmarktzugang.

Zuwanderung spielt eine Rolle, sei aber nicht allein ursächlich für die Entwicklung.

Fazit

Die neuen BA-Zahlen zeichnen ein ambivalentes Bild: Die Bürgergeld-Abhängigkeit unter ausländischen Kindern wächst stark, während sie bei deutschen Kindern sinkt. Die politischen Bewertungen gehen weit auseinander doch die Daten zeigen einen langfristigen Trend, der Deutschland sozialpolitisch vor große Aufgaben stellt.

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FAQ

Wer erhält Bürgergeld?

Bürgergeld erhalten Menschen, deren Einkommen oder Vermögen nicht ausreicht, um ihren Lebensunterhalt zu decken darunter auch Kinder in Bedarfsgemeinschaften.

Warum beziehen so viele ausländische Kinder Bürgergeld?

Laut Forschungsinstituten spielen mehrere Faktoren eine Rolle: fehlende Qualifikation der Eltern, Sprachbarrieren, geringe Erwerbschancen und hohe Wohnkosten. Migration ist ein Einfluss, aber nicht alleinige Ursache.

Welche Rolle spielt die Zuwanderung seit 2015?

Die Zahl ausländischer Kinder im Bürgergeld stieg besonders stark nach 2015 und erneut ab 2022 durch Geflüchtete aus der Ukraine. Die Gründe sind vielfältig und hängen u. a. mit Arbeitsmarktzugang und Integrationsmöglichkeiten zusammen.

Wie hoch sind die Kosten für Minderjährige?

2024 zahlten die Jobcenter rund 6,2 Milliarden Euro an Kinder und Jugendliche. 57,5 % davon gingen an Minderjährige ohne deutschen Pass.

Was fordert die Politik?

Vertreter verschiedener Parteien bewerten die Entwicklung unterschiedlich: Während die AfD eine „Migrationswende“ verlangt, verweisen andere Fraktionen auf Integrationspolitik, Bildungsangebote und strukturelle Ursachen von Armut.

Quellen

  1. Bundesagentur für Arbeit (BA): Leistungsstatistik SGB II

  2. Deutscher Bundestag: Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage (René Springer, AfD)

  3. Institut der deutschen Wirtschaft (IW): Armuts- und Migrationsanalysen

  4. DIW: Studien zu Kinderarmut und Migration

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