Pflegeheim dicht, Flüchtlinge drin: Was läuft hier schief?

Rentner raus, Migranten rein? Hamburg macht’s möglich
Pflegeheim für Senioren geschlossen – Flüchtlinge ziehen ein: Aufruhr in Hamburg-St. Georg
Hamburg. Was macht ein Land, das seine älteren Bürger nicht mehr angemessen versorgen kann? In Hamburg-St. Georg lautet die Antwort offenbar: Es schließt ein modernes Pflegeheim – und stellt es Geflüchteten zur Verfügung. Die Entscheidung der Stadt Hamburg, das Heinrich-Sengelmann-Haus künftig zur Unterbringung pflegebedürftiger Migranten zu nutzen, sorgt für Kopfschütteln. Und das nicht nur im Stadtteil.
Ein Zuhause für Senioren – jetzt Geschichte
2006 feierlich eröffnet, bot das Haus in der Stiftstraße 50 alles, was moderne Altenpflege ausmacht: 87 Einzelzimmer, helle Aufenthaltsräume, Dachterrassen, einen Wintergarten – ein Ort der Ruhe und Fürsorge. Heute ist davon nicht mehr viel übrig. Die Diakonie musste das Haus wegen akuten Personalmangels aufgeben. Rund 1.300 Pflegeplätze fehlen laut NDR allein in Hamburg, doch betrieben werden kann das Heim nicht mehr.
Wirtschaftlich sei das nicht mehr darstellbar, so die Begründung der Diakonie. Für viele Senioren, die dort ihr Zuhause fanden, war das ein harter Schlag. Denn Ausweichmöglichkeiten? Kaum vorhanden.
Stadt unterschreibt – für Flüchtlinge ist Platz
Im Frühjahr 2024 kam dann die Wendung: Die Stadt Hamburg unterschrieb einen Mietvertrag – für zehn Jahre. Nur nicht, um erneut Senioren zu versorgen. Stattdessen sollen pflegedürftige Migranten und deren Angehörige dort wohnen. Die ersten Familien sind laut NDR bereits eingezogen. Vorerst übernimmt ein Cateringunternehmen die Versorgung – Küchen müssen erst noch eingebaut werden.
Was bedeutet das für all jene älteren Menschen, die dringend einen Pflegeplatz suchen? Sie gehen leer aus – obwohl das Haus ursprünglich genau dafür gebaut wurde.
Wer zuerst kommt, wohnt zuerst?
Diese Entscheidung wirft grundlegende Fragen auf:
Warum findet ein moderner Pflegeplatz schneller neue Bewohner, wenn es sich um Geflüchtete handelt – nicht aber für ältere Mitbürger, die jahrzehntelang ins System eingezahlt haben?
Warum werden Strukturen aufgegeben, statt Pflegepersonal auszubilden und zu halten?
Und wie erklärt man Senioren und ihren Familien, dass ihre Bedürfnisse hintenangestellt werden?
Hamburgs Umgang mit dem Heinrich-Sengelmann-Haus fühlt sich für viele an wie ein Schlag ins Gesicht. Besonders für jene, die gehofft hatten, dort alt werden zu dürfen.
Symbol für ein politisches Versagen?
Das Beispiel aus St. Georg steht nicht für Einzelfälle – sondern für ein strukturelles Problem: Die Pflege bricht ein, während gleichzeitig immer neue Unterbringungskapazitäten für Migranten geschaffen werden. Und das oft in genau den Gebäuden, in denen bis vor kurzem noch deutsche Rentner versorgt wurden.
Die Frage ist nicht, ob Geflüchtete Hilfe brauchen – sondern wer in diesem Land zuerst Hilfe bekommt, wenn beides nicht gleichzeitig zu leisten ist. Viele Bürger empfinden das als Schieflage – und verlieren zunehmend das Vertrauen in die Politik.
Prioritäten auf dem Prüfstand
Wer jahrzehntelang gearbeitet, Beiträge gezahlt und das System mitgetragen hat, darf erwarten, im Alter nicht vergessen zu werden. Wenn stattdessen die eigenen vier Wände für andere zur Verfügung gestellt werden – weil es für Pflegekräfte und Plätze angeblich nicht reicht –, hinterlässt das Wut, Enttäuschung und Unverständnis.
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Verwendete Quellen
- NDR
- Eigene Recherche
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