E-Mobilitätsverband BeM ist insolvent

E-Auto-Verband vor dem Aus: Bundesverband eMobilität meldet Insolvenz an
Wenn das Rückgrat der E-Mobilität bricht
Die deutsche E-Auto-Branche taumelt – und nun trifft es ausgerechnet ihr organisatorisches Zentrum: Der Bundesverband eMobilität (BeM) hat Insolvenz angemeldet. Der Verband, der für 450 Unternehmen mit rund einer Million Beschäftigten spricht, steht plötzlich selbst am Abgrund. Ein symbolträchtiger Fall – und vielleicht ein Vorbote?
E-Mobilität in der Krise – Verband mit Milliardenreichweite bricht weg
Der BeM galt als Sprachrohr der deutschen Elektromobilität. Mitglieder wie Mitsubishi, Kia und zahlreiche Mittelständler aus der Ladeinfrastruktur und Zulieferindustrie vereinten sich unter seinem Dach. Ihr gemeinsames Umsatzvolumen? Beeindruckende 100 Milliarden Euro.
Doch all das reicht offenbar nicht mehr. Wie aus einem Eintrag beim Insolvenzgericht Berlin-Charlottenburg hervorgeht, ist der Verband zahlungsunfähig. Die „Welt“ berichtet als Erste – und nennt mögliche Gründe: interne Machtkämpfe, fehlende Vision, finanzielle Schieflage.
Politischer Beistand – doch keine Rettung in Sicht
Der BeM war kein isolierter Lobbyverein. Ein parlamentarischer Beirat unterstützte die Arbeit des Verbandes – darunter namhafte Politiker wie Stefan Gelbhaar (Grüne) und Felix Schreiner (CDU/CSU). Trotzdem konnte der Verband nicht gerettet werden.
Ein vorläufiger Insolvenzverwalter – der Berliner Rechtsanwalt Joachim Vogt-Salus – wurde bestellt. Und der Vorstand? Schweigt. Markus Emmert, aktueller Vorsitzender, wollte gegenüber der Presse keine Stellung nehmen.
Zerwürfnis an der Spitze – das leise Ende einer Vision?
Bereits vor einem Jahr hatte sich der Gründungspräsident Kurt Sigl zurückgezogen. Der Grund: Meinungsverschiedenheiten über die Zukunft des BeM. Seither soll es intern gekriselt haben. Ein langsamer Verfall, den viele offenbar nicht wahrhaben wollten.
Ob nun also der Verband selbst das größte Opfer seiner Struktur wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur: Die deutsche E-Mobilitätsbranche verliert eine ihrer zentralen Stimmen – und das in einer Phase, in der sie ohnehin unter Druck steht.
E-Mobilität braucht mehr als schöne Worte
Die Insolvenz des BeM ist mehr als nur ein finanzielles Scheitern. Sie steht sinnbildlich für eine Branche, die zwischen Anspruch und Realität pendelt – und in der oft zu viele reden, aber zu wenige handeln. Jetzt braucht es echte Führung. Und klare Signale von der Politik.
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- welt.de