Merkel stellt Öffnungen in Aussicht

Bundeskanzlerin Angela Merkel stellt einen Öffnungsplan aus dem derzeitigen Lockdown in Aussicht
Berlin- Läden können vermutlich in einzelnen Bundesländern bereits vor dem 7. März öffnen, sofern der Inzidenzwert dort beständig bei höchstens 35 liegt.
Die Sorgen vor einer dritten Corona-Welle in Deutschland sind groß. Angesichts der erneut steigenden Zahlen und der Ausbreitung der Corona-Mutationen plädiert Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine sehr vorsichtige Strategie bei möglichen Lockdown-Lockerungen. Öffnungsschritte müssten – gekoppelt mit vermehrten Tests – klug eingeführt werden, sagt Merkel am Montag nach Angaben von Teilnehmern in Online-Beratungen des CDU-Präsidiums. Demnach spricht sich die Bundeskanzlerin für einen Lockerungs-Plan in mehreren Stufen sowie drei Pakete für Öffnungen aus:
Bundeskanzlerin Angela Merkel machte am Montag nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) deutlich, dass sie die Sehnsucht der Bürger nach einer Öffnungsstrategie verstehe. Sie sehe drei Bereiche, für die man Pakete einer Öffnungsstrategie schnüren müsse. So gehe es zum einen um den Bereich persönliche Kontakte, zum zweiten um das Thema Schulen und Berufsschulen sowie um ein drittes Paket mit Sportgruppen, Restaurants und Kultur. Ziel sei es, Pakete zu schnüren, um Öffnungen möglich zu machen und dann anzupassen, wird Merkel zitiert.
- Persönliche Kontakte
- Schulen und Berufsschulen
- Sport, Gastronomie, Kultur
Lockdown-Lockerungen: Merkel spricht von 4-Stufen-Plan – Sorge vor Virus-Mutationen
Nach Berichten der BILD am Montag, sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel über „vier Öffnungsschritte ohne Jojo-Effekt“, wie es Kanzleramtschef Helge Braun ausgedrückt haben soll. Wie diese Schritte konkret aussehen, ist allerdings noch nicht bekannt. Braun sagte laut Informationen aus Teilnehmerkreisen im CDU-Präsidium aber auch, dass die Mutationen des Coronavirus leider gerade die gute Entwicklung in Deutschland zerstörten.
Im Präsidium sei auch über die Möglichkeit gesprochen worden, wie Haus- und Betriebsärzte in Impfungen eingebunden werden könnten, hieß es weiter. Gesundheitsminister Jens Spahn habe deutlich gemacht, dass dies aber nur sinnvoll sei, wenn man wie bei der Grippeimpfung 3 bis 5 Millionen Impfdosen pro Woche zur Verfügung habe. Insgesamt könne die vom 1. März an geplante Kostenübernahme durch den Bund bei den Corona-Tests aber helfen. Er machte demnach deutlich, dass
es von kommender Woche an die ersten Zulassungen für Selbsttest geben werde.
Lockdown-Lockerungen: Corona-Zahlen in Deutschland steigen wieder
Die Kurve der Neuinfektionen hatte am Sonntag den vierten Tag in Folge nach oben gezeigt – trotz des seit Mitte Dezember geltenden Lockdowns. Am Montag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) kaum Veränderung: Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 4.369 Neuinfektionen, vor einer Woche waren es 4426 gewesen. Zugleich stieg aber die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) weiter an: und zwar auf bundesweit 61,0. Am Vortag hatte sie noch bei 60,2 gelegen.
dpa/psm, 22.02.2021, Foto: Bundeskanzlerin Angela Merkel © Jonas Schmidt