Erdbeben erschüttert Nepal

Verheerendes Erdbeben in Nepal: 157 Tote und fast 200 Verletzte – Rettungsmaßnahmen in vollem Gange
Jajarkot. Die Zahl der Opfer des Erdbebens in Nepal hat inzwischen 157 erreicht. In den am stärksten betroffenen Distrikten Jajarkot und Rukum wurden zusätzlich 199 Menschen verletzt, wie ein Sprecher der nationalen Polizeibehörde mitteilte. Laut Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Epizentrum des Bebens im äußersten Westen des Himalaya-Staates in einer Tiefe von 18 Kilometern, nahe der Grenze zu Tibet. Etwa eine Stunde nach dem Hauptbeben verzeichnete die USGS ein Nachbeben der Stärke 4,0.
Gemäß einer Aussage von Gopal Chandra Bhattarai, einem Sprecher der Polizei in der Provinz Karnali, waren zahlreiche Sicherheitskräfte zu Fuß oder per Hubschrauber im Einsatz, um die Rettungsbemühungen zu unterstützen. Aufgrund des abgelegenen Gebirgsgebiets, in dem das Erdbeben stattgefunden hat, gestaltet sich die Informationsbeschaffung schwierig, so seine Aussage. Einige Straßen sind infolge des Erdbebens blockiert, dennoch wird versucht, das betroffene Gebiet auf alternativen Wegen zu erreichen.
Erste Hilfsgüter sind auf dem Weg in die betroffenen Gebiete
Nach dem schweren Erdbeben im Nordwesten Nepals in der Nacht vom 3. November sind die ersten Schritte der Hilfsmaßnahmen im Gange. Während örtliche Rettungskräfte noch immer verzweifelt nach Überlebenden in den betroffenen Dörfern suchen, hat die Welthungerhilfe gemeinsam mit ihren europäischen Partnern der Alliance2015 erste Hilfsgüter auf den Weg gebracht. Diese werden in dem am stärksten von dem Erdbeben betroffenen Distrikt Jajarkot dringend benötigt. Dort werden Matratzen, Zelte und Wasserfilter an diejenigen verteilt, die ihre Häuser verloren haben. Diese Hilfsgüter stammen aus den Vorräten einer lokalen Partnerorganisation für Katastrophenfälle, und sie sind nun entscheidend, um das Überleben der Betroffenen zu sichern. Eine der größten Herausforderungen besteht derzeit darin, Zugang zu den betroffenen Dörfern zu erhalten, da viele Straßen und Zugangswege durch das Erdbeben zerstört wurden.
„Die betroffenen Gebiete gehören zu den ärmsten Regionen in Nepal. In den Dörfern leiden viele Menschen bereits unter Mangelernährung, und die Situation wird sich durch das Erdbeben noch weiter verschärfen. Besonders besorgniserregend ist, dass es in den Bergregionen bereits sehr kalt ist, und die Menschen werden dringend weitere Unterstützung benötigen, um den Winter zu überstehen“, so der Landesdirektor der Welthungerhilfe in Nepal, Shakeb Nabi.
Die Welthungerhilfe ist seit 1972 mit Unterbrechungen in Nepal aktiv und arbeitet gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen. Mit einem Landesbüro in der Hauptstadt und Einheimischen als Partnern konzentriert sich die Arbeit insbesondere auf Projekte zur Ernährungssicherung. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge umgesetzt und die Stärkung der Zivilgesellschaft gefördert.
PSM.Media- Nachrichtenagentur mit Deutsche Welthungerhilfe e.V., Foto: Systembild: Erdbeben erschüttert Nepal © IStock