Bewertung statt Noten?

Bewertung statt Noten?
Niedersachsens Kultusministerin spricht sich für schriftliche Bewertung statt Zeugnisnoten an Grundschulen aus

Kultusministerin in Niedersachsen befürwortet schriftliche Bewertung an Grundschulen statt Zeugnisnoten

Osnabrück. Die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg setzt sich dafür ein, bei der Beurteilung von Grundschülern möglichst lange auf schriftliche Berichte anstelle von Zeugnisnoten zu setzen. „Eine Note gibt zunächst nicht viel Auskunft, ein Bericht hingegen schon“, betonte die Politikerin der Grünen in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Das Ziel sei nicht, sich vom Leistungsgedanken zu distanzieren, sondern vielmehr sicherzustellen, dass Eltern und Schüler verstehen, was bereits gut funktioniert und wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. „Wenn beispielsweise steht, ‚Du kannst bereits flüssig lesen, aber bei der Rechtschreibung gibt es Schwächen‘, ist das teilweise sogar deutlich konkreter im Feedback, jedoch auch aussagekräftiger als eine Note“, ergänzte die Ministerin. Ihr gehe es dabei nicht um strikte Vorgaben, sondern darum, den Schulen die Freiheit zu lassen. „Schulen, die dies umsetzen, haben den Schulpreis gewonnen und sind durchaus erfolgreich mit ihren Konzepten. Es wäre völlig absurd, so etwas nicht zu ermöglichen.“

Gleichzeitig appellierte die Ministerin an Arbeitgeber, Schüleranfragen für Praktikumsplätze nicht abzulehnen. „Einige Unternehmen haben meiner Meinung nach noch nicht erkannt, in welcher Fachkräftemangelsituation wir uns befinden, und dass sie auch um die Bewerberinnen und Bewerber werben müssen. Daher erwarte ich von der Unternehmerseite auch, Verantwortung zu übernehmen“, betonte Hamburg im Gespräch mit der NOZ und fügte hinzu: „Unternehmen müssen attraktiver werden mit ihren Angeboten und verstehen, dass dies einen realen Beitrag zur Fachkräftegewinnung darstellt.“

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur mit NOZ, Foto: Systembild: Grundschule © IStock