Kiesewetter warnt vor weiterer Eskalation Russlands

Erwartungen an die Münchner Sicherheitskonferenz: Außenpolitiker setzt auf klares Bekenntnis zur Ukraine-Allianz
München. Der CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter drückt seine Hoffnung aus, dass die westliche Allianz bei der Münchner Sicherheitskonferenz ein deutliches Bekenntnis zur Unterstützung der Ukraine abgibt. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) äußerte Kiesewetter den Wunsch nach einem klaren Signal zur Stärkung der westlichen Resilienz und der Rückversicherung der NATO. Er warnte vor bevorstehenden dramatischen Entwicklungen, die zu einer weiteren Eskalation Russlands führen könnten, sowohl gegenüber der Ukraine als auch potenziell gegenüber NATO-Mitgliedsstaaten in den kommenden Jahren.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, betonte Kiesewetter die Notwendigkeit für Europa, auf gleicher Augenhöhe mit den USA in Bezug auf die Unterstützung der Ukraine zu stehen. Er erklärte, dass ein starkes Signal aus München an das US-Repräsentantenhaus gesendet werden müsse, um die Freigabe von Hilfsgeldern sicherzustellen und die Lastenteilung ernsthaft zu betreiben. Dies sei entscheidend für die Glaubwürdigkeit des Westens.
Kiesewetter bekräftigte seine Warnung vor möglichen weiteren russischen Angriffen auf andere Länder in den nächsten Jahren. Er betonte die strukturelle Schwäche des Westens, die noch einige Jahre bestehen werde, bis diese durch eine Ausbalancierung der Kriegswirtschaft Russlands behoben werden könne. Gleichzeitig würden Russlands eigene Fähigkeiten zunehmend schwächer, trotz der Umstellung auf eine Kriegswirtschaft.
Angesichts dieser Herausforderungen forderte Kiesewetter Deutschland auf, seine Ziele in der Ukraine anzupassen. Er betonte die Notwendigkeit, der Ukraine so viel Unterstützung wie möglich zu liefern, um Putin Grenzen aufzuzeigen. Ein Schlüssel zum Erfolg könnte darin liegen, die Versorgungslinien Russlands zur Krim abzuschneiden, da die Krim Putins strategisches Gravitationszentrum darstellt.