Syrische Massaker-Verantwortliche sollen bestraft werden

Syrische Massaker-Verantwortliche sollen bestraft werden
Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa kündigt Konsequenzen an © APA/AFP

Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa verspricht Gerechtigkeit nach Massakern

Nach der eskalierenden Gewalt im Westen Syriens hat Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa eine konsequente Bestrafung aller Verantwortlichen angekündigt. In einer offiziellen Videobotschaft versicherte er, dass die Beteiligten zur Rechenschaft gezogen würden. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit eines „zivilen Friedens“, den ein neu eingesetztes Komitee gewährleisten soll. Die syrische Nachrichtenagentur SANA verbreitete das Video am Sonntagabend.

Massaker im Westen Syriens: Hunderte Zivilisten getötet Drei Monate nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Bashar al-Assad wurden in den vergangenen Tagen grausame Massaker verübt. Einsatzkräfte der neuen islamistischen Regierung sollen laut übereinstimmenden Berichten zahlreiche Zivilisten ermordet haben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldet mindestens 830 Tote aus der alawitischen Minderheit an der Mittelmeerküste und im Latakia-Gebirge. Die Gesamtzahl der Opfer soll inzwischen 1.300 überschritten haben. Auch christliche Gemeinden berichten von Massakern.

Heftige Kämpfe in Latakia und Großangriff auf Assad-Anhänger Die Region Latakia, die traditionell von Alawiten bewohnt wird, wurde in den letzten Tagen Schauplatz intensiver Gefechte. Am Donnerstag kam es dort zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des gestürzten Assad-Regimes und den neuen islamistischen Machthabern. Am Freitag leitete die neue Regierung eine umfassende Militäroffensive gegen „die Überreste von Assads Milizen und deren Unterstützer“ ein.

Kurdenregierung warnt vor einer „dunklen Zeit“ Die halbautonome kurdische Regierung im Nordosten Syriens verurteilte die jüngsten Gewalttaten scharf. In einer offiziellen Erklärung warnte sie vor einer „Rückkehr in eine dunkle Zeit, welche die Syrer nicht noch einmal erleben wollen“.

Internationale Reaktionen und politische Herausforderungen Die Entwicklungen in Syrien werfen Fragen zur Stabilität der neuen Regierung auf. Internationale Beobachter fordern eine lückenlose Aufklärung der Massaker und die Einhaltung von Menschenrechten. Wie sich die Lage weiterentwickelt und ob al-Sharaas Versprechen umgesetzt wird, bleibt ungewiss. Sicher ist jedoch: Die Weltgemeinschaft wird genau beobachten, ob die neue Regierung tatsächlich Gerechtigkeit walten lässt oder ob Syrien in eine neue Phase der Gewalt und Instabilität eintritt.

Die brutalen Angriffe auf Zivilisten, die anhaltenden Gefechte und die Unsicherheit im Land zeigen, dass der Weg zu einem stabilen Syrien noch lange nicht geebnet ist. Al-Sharaa steht vor der Herausforderung, Vertrauen in seine Regierung aufzubauen, während die internationale Gemeinschaft auf eine friedliche Lösung drängt. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur APA

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