Messerangriff in Hamburg: 18 Verletzte am Hauptbahnhof

Messerangriff in Hamburg: 18 Verletzte am Hauptbahnhof
Systembild: Festnahme am Hauptbahnhof Hamburg © Presse Online GmbH

Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof: 18 Verletzte, Tatverdächtige in Gewahrsam

Ein Abend, der Hamburg erschütterte

Es sollte ein normaler Freitagabend werden. Tausende pendeln, eilen zu Zügen, begrüßen das Wochenende. Doch am Gleis 13/14 des Hamburger Hauptbahnhofs spielt sich gegen 18:05 Uhr ein Albtraum ab: Eine Frau sticht plötzlich auf Reisende ein – 18 Menschen werden verletzt. Vier schweben in Lebensgefahr. Die mutmaßliche Täterin: eine 39-jährige Deutsche, offenbar psychisch krank.

Was ist geschehen? Warum? Und wie konnte das in einer der meistüberwachten Zonen der Stadt passieren?

Tatort Hauptbahnhof – Panik, Blut, Blaulicht

Der Hamburger Hauptbahnhof, Verkehrsknoten und Herz der Stadt, wird zum Tatort. Augenzeugen berichten von panischer Flucht, Schreien, Menschen, die sich in Züge retten. Die Polizei reagiert schnell, nimmt die mutmaßliche Täterin noch vor Ort fest. Die Feuerwehr behandelt die Verletzten teils in den Zügen – ein Szenario, das an Terror erinnert, aber kein politisches Motiv hat.

Die Bundespolizei geht nach Sichtung von Videomaterial davon aus, dass die Frau allein handelte. Auch Hinweise auf eine organisierte Tat gibt es nicht. Stattdessen steht der Verdacht im Raum, die Täterin habe sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden.

Psychisch auffällig, polizeibekannt – ein wiederkehrendes Muster?

Laut Medienberichten war die Frau bereits mehrfach in psychiatrischer Behandlung und polizeibekannt. Warum sie dennoch frei war, wird nun Gegenstand der Ermittlungen sein. Wieder stellt sich die Frage: Wie kann man solche Taten verhindern, ohne Grundrechte zu verletzen?

Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Noch in der Nacht wurde die Frau dem Haftrichter vorgeführt.

Reaktionen aus Politik und Bahn: Anteilnahme, aber auch offene Fragen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigten sich tief betroffen. Innenminister Alexander Dobrindt sprach von einem „feigen Angriff auf Wehrlose“. Die Deutsche Bahn drückte ihr Mitgefühl aus, sprach von tiefer Bestürzung.

Zugverbindungen wurden ausgesetzt, der Verkehr umgeleitet – für viele nur ein logistisches Problem. Für andere: der schlimmste Abend ihres Lebens.

Waffenverbot? Ja. Sicherheit? Offenbar nicht genug.

Rund um den Hamburger Hauptbahnhof gilt seit Oktober 2023 eine Waffenverbotszone. Im Dezember 2024 kam ein zusätzliches Messerverbot im Nahverkehr hinzu. Und doch kam es zur Katastrophe. Wie wirksam sind diese Maßnahmen wirklich?

In den letzten Monaten kam es bundesweit immer wieder zu ähnlichen Taten – in Bielefeld, Bremen, München. Zufall? Oder ein Symptom gesellschaftlicher Fehlentwicklungen?

Die Wunde sitzt tief – und die Fragen bleiben

Hamburg ist erschüttert. 18 Verletzte, eine Stadt im Ausnahmezustand. Wieder einmal. Die Tat wirft drängende Fragen auf: Wie sicher sind unsere Bahnhöfe wirklich? Wie geht man mit bekannten psychisch Kranken um? Und was muss geschehen, damit sich so etwas nicht wiederholt?

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Verwendete Quellen
  • ndr.de