Grazer Schule: Amoklauf fordert zehn Leben

Grazer Schule: Amoklauf fordert zehn Leben
Amoklauf an Schule: Neun Tote, Spital überlastet © Presse Online GmbH

Amoklauf in Graz: Zehn Tote am BORG Dreierschützengasse erschüttern ganz Österreich

Wenn der Feueralarm echt ist

Grelles Martinshorn zerreißt die Stille des Unterrichts. Sekunden später huschen Schüler unter Tischen hervor, Fenster klirren, Panik hallt durch die Flure. Was als gewöhnlicher Schultag begann, wurde zur schlimmsten Gewalttat, die Graz je erlebt hat.

Was wir bislang wissen

Kurz vor 10 Uhr betritt ein ein 22-jähriger zwei Klassenzimmer des Bundes-Oberstufenrealgymnasiums Dreierschützengasse und schießt um sich. Nach wenigen Minuten liegen sieben Mitschüler und eine Lehrkraft leblos am Boden; anschließend richtet der Täter die Waffe gegen sich selbst. Bilanz: neun Tote, eine zweistellige Zahl schwer Verletzter.

Tatmotiv Mobbing?

Erste Hinweise deuten darauf hin, dass sich der Schütze als Mobbingopfer sah. Ermittler prüfen Chatprotokolle und Tagebucheinträge; noch ist unklar, ob Einzelne gezielt zur Zielscheibe wurden. Experten warnen vor vorschnellen Schlussfolgerungen doch das Thema schulischer Gewalt rückt brutal in den Fokus.

Chronologie des Einsatzes (H3)

  • 09 : 58 Uhr – Notruf mehrerer Lehrkräfte bei der Landesleitzentrale.

  • 10 : 05 Uhr – Cobra-Spezialkräfte stürmen das Gebäude, sichern Etage für Etage.

  • 10 : 45 Uhr – Täter tot auf Toilette gefunden.

  • 11 : 30 Uhr – Evakuierung abgeschlossen, Schüler in Helmut-List-Halle betreut.

Grazer Stimmen zwischen Trauer und Wut

„Furchtbare Tragödie“, sagt Bürgermeisterin Elke Kahr mit stockender Stimme, nachdem sie sich selbst ein Bild am Tatort gemacht hat. Anderswo kämpft eine Lehrerin um Fassung, weil sie ihre Klasse verbarrikadierte und das Klopfen an der Tür noch im Ohr hat.

Hilfsangebote & Krisenintervention

Psychologen, Notfallseelsorger und das Kriseninterventionsteam Steiermark arbeiten im Schichtbetrieb. Eltern treffen ihre Kinder in der ASKÖ-Halle; für Betroffene wurden Hotlines 142 (Telefonseelsorge) und 147 (Rat auf Draht) geschaltet.

Ein Blick über die Klassenzimmertür hinaus

School-Shootings galten in Österreich lange als ferne Schlagzeilen aus den USA. Doch die Realität hat das Klischee eingeholt. Präventionsexperten fordern flächendeckende Gewaltprävention, niedrigschwellige Beratungsstellen und ein konsequentes Meldesystem an Schulen.

Graz steht still, doch die Debatte darf nicht enden, wenn die Kerzen verlöschen. Jede Schule braucht Schutzräume physisch und psychisch. Diskutieren Sie mit, teilen Sie diesen Artikel und bleiben Sie informiert. 🔔 Folge @Presse.Online für fundierte Analysen, starke Storys & die Themen, über die Deutschland morgen spricht.

Verwendete Quellen
  • steiermark.orf.at:

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