Autoexporte in die USA brechen wegen Zöllen ein

US-Zölle treffen deutsche Autoexporte: Exporte brechen um 23,5 Prozent ein
Export-Schock durch US-Zölle: Deutsche Autobauer in der Zwickmühle
Es war nur eine Frage der Zeit doch das Ausmaß überrascht selbst Branchenkenner: Die neuen US-Zölle auf importierte Autos zeigen Wirkung. Besonders deutsche Autobauer trifft es hart. Im April und Mai 2025 sind die Pkw-Exporte in die USA um satte 23,5 Prozent eingebrochen. Eine Statistik des Bundesamts offenbart jetzt die ganze Wucht der neuen Handelsbarriere.
Der Preis der Protektion: US-Zölle treiben deutsche Exporte in den Keller
Seit April verlangt Washington einen 25-Prozent-Zusatzzoll auf ausländische Autos ein Schritt, der unter Ex-Präsident Donald Trump vorbereitet wurde und nun unter seinem Einfluss im Kongress Realität wurde. Die Konsequenz: Bereits in Erwartung dieser Maßnahme hatten viele Hersteller ihre Fahrzeuge vorgezogen in die USA verschifft. Im ersten Quartal legten die Exporte deshalb noch um 14,7 Prozent zu ein klassischer „Vorzieheffekt“. Doch nach dem Stichtag kam der Absturz.
▶ Von Januar bis Mai wurden 181.000 deutsche Pkw in die USA exportiert, ein Rückgang von 1,9 Prozent im Jahresvergleich. Besonders betroffen sind konventionelle Verbrenner (56,4 Prozent Marktanteil), aber auch Elektro- und Hybridautos verlieren spürbar an Boden.
China auf dem Vormarsch: Importland USA verliert an Bedeutung
Parallel zum Einbruch deutscher Exporte steigen andere auf: Besonders China profitiert. Mit 45.000 exportierten Autos kletterte die Volksrepublik auf Platz vier der wichtigsten Neuwagen-Herkunftsländer und überholte damit sogar die USA. Ein deutliches Zeichen für die Verschiebung wirtschaftlicher Kräfte im Automobilhandel.
Auch auf globaler Ebene bleibt der Exportmotor der deutschen Industrie angeschlagen: Insgesamt wurden bis Mai 1,5 Millionen Neuwagen im Wert von rund 60 Milliarden Euro exportiert ein Plus von nur 1,1 Prozent. Wichtigste Zielländer neben den USA: Großbritannien und Italien.
„Made in Germany“ unter Druck: Was bedeutet das für die Branche?
Die deutschen Hersteller stehen vor einem Dilemma: Auf der einen Seite explodieren die Kosten durch Strafzölle, auf der anderen Seite wächst der Wettbewerbsdruck durch günstigere Alternativen aus Asien. Gleichzeitig fordern Verbraucher Innovation, Klimaschutz und bezahlbare Preise. Wie soll das alles zusammengehen?
Fakt ist: Die USA sind ein Schlüsselmarkt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch. Wenn hier Marktanteile verloren gehen, ist das ein Signal weit über die Autobranche hinaus.
Fazit: Trump-Zölle als Weckruf für die deutsche Industrie
Die Zahlen sind ein Alarmsignal und zugleich ein Weckruf. Wer weiter auf den US-Markt setzen will, muss neu denken: Produktion vor Ort, neue Handelsabkommen, Diversifizierung der Absatzmärkte. Klar ist: Die Zeit des reinen Exportdenkens ist vorbei.
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- Nachrichtenagentur AFP