Hacker greifen Kölns Energieversorger Rhein-Energie an

Hacker greifen Kölns Energieversorger Rhein-Energie an
Systembild: Hacker greifen Kölns Energieversorgung an © Presse Online GmbH

Kölns Energieversorgung im Fadenkreuz und niemand redet darüber

Köln. Tägliche Hackerangriffe, Einbrüche in Umspannwerke, geheime Baustelleninfos: Was wie ein düsteres Drehbuch klingt, ist für Köln längst Realität. Rhein-Energie, der Versorger von über einer Million Menschen, steht unter permanentem Beschuss digital wie physisch. Und die Verantwortlichen schlagen nun öffentlich Alarm.

Hacker-Attacken auf Rhein-Energie: Ein stiller Krieg im Netz

„Wir haben täglich Cyberangriffe. Das ist leider ganz normal in der Energie und der heutigen Zeit“, sagt Susanne Fabry, Netzvorständin der Rhein-Energie, nüchtern. Ihre Aussage im Kölner Stadt-Anzeiger klingt wie eine Kapitulation vor dem digitalen Dauerfeuer.
Doch was bedeutet „normal“, wenn es um die Versorgung einer Millionenstadt mit Strom, Gas und Fernwärme geht?

Cyberattacken zielen längst nicht mehr nur auf Banken oder Behörden. Die Energiebranche gehört zu den am stärksten gefährdeten Sektoren weltweit. Besonders Versorger wie Rhein-Energie, die zur sogenannten „kritischen Infrastruktur“ zählen, stehen ganz oben auf der Zielliste internationaler Hackergruppen von staatlich gesteuerten Angreifern bis zu organisierten Kriminellen.

Wenn der Bauzaun zur Sicherheitslücke wird

Doch die Bedrohung beschränkt sich nicht auf das Digitale. Laut Rhein-Energie wurden im vergangenen Jahr mehrfach Einbrüche in Umspannwerke registriert. Der Verdacht: gezielter Materialdiebstahl. Doch die Folgen solcher Eingriffe können gravierend sein von regionalen Stromausfällen bis zu Kettenreaktionen im Netz.

Inzwischen wirkt sich die Gefährdungslage sogar auf die Bürgerkommunikation aus: Ein geplantes Baustellen-Informationsportal wird nur noch stark eingeschränkt Daten veröffentlichen. „Uns nicht wohl gesonnene Menschen könnten die Informationen nutzen, um uns Schaden zuzufügen“, so Fabry.

Was bedeutet das konkret? Keine genauen Angaben mehr zu Bauzeiten, Orten oder betroffenen Straßen aus Angst, dass potenzielle Angreifer die Informationen für Sabotage nutzen könnten.

Energieversorgung als Frontlinie und wir mitten drin

Rhein-Energie hat nach eigenen Angaben eine spezialisierte IT-Abteilung aufgebaut, um sich gegen die täglichen Angriffe zu wappnen. Doch das Gefühl bleibt: Die Schutzmauer wankt.
400 Kilometer Hochspannungsnetz verlaufen durch Köln und Umgebung. Jeder Angriff ob virtuell oder physisch – ist ein Spiel mit der Stabilität unserer Gesellschaft.

Und Du? Du bekommst davon meist nichts mit. Kein Alarm, kein Blaulicht, kein Breaking News. Doch hinter den Kulissen tobt ein stiller Krieg und unsere Energieversorgung steht an vorderster Front.

Fazit: Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit mehr

Was früher eine reine Versorgungsfrage war, ist heute ein Sicherheitsproblem mit gesamtgesellschaftlicher Dimension. Köln ist kein Einzelfall. Aber es ist ein warnendes Beispiel dafür, wie verletzlich unser Alltag geworden ist.

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Verwendete Quellen