Trump nach Alaska-Gipfel: Selenskyj am Zug

Alaska-Gipfel: Trump und Putin verhandeln über Ukraine, Druck auf Selenskyj wächst
Ein eiskalter Ort, ein heißes Thema: In Anchorage, Alaska, sind US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zu einem Gipfel zusammengekommen. Drei Stunden Beratung, ein Auftritt vor den Kameras und eine Botschaft, die Europa wie einen Schlag trifft. Trump erklärt: Jetzt hängt alles am ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Trumps Botschaft: Verantwortung bei Selenskyj
„Jetzt hängt es wirklich von Präsident Selenskyj ab, ob dies gelingt“, sagte Trump dem Sender Fox News. Mit dieser Aussage übergab er die Verantwortung für Frieden in der Ukraine scheinbar nach Kiew. Gleichzeitig betonte er, auch die europäischen Staaten müssten sich stärker engagieren.
Die Botschaft ist klar: Trump bewertet sein Treffen mit Putin mit „zehn von zehn Punkten“. Doch das Ergebnis bleibt vage. Fortschritte ja aber ein „wichtigster Streitpunkt“ sei noch offen. Welcher, das verriet der US-Präsident nicht.
Putin bleibt hart: Maximalforderungen im Raum
Hinter den Kulissen zeigt sich ein anderes Bild. Laut der „New York Times“ blieb Putin bei seinen alten Maximalforderungen: Entmachtung von Selenskyj, Gebietsabtretungen und Entwaffnung der Ukraine. Ein Friedensschluss ohne diese Punkte? Für den Kremlchef ausgeschlossen.
Dass er dennoch die Gesprächsbühne mit Trump suchte, hat Symbolkraft. Putin will zeigen, dass Russland und die USA gemeinsam eine Lösung diktieren können notfalls über die Köpfe Europas hinweg.
Europas Rolle: Merz wird informiert
In Berlin reagierte die Bundesregierung betont zurückhaltend. Kanzler Friedrich Merz werde „laufend informiert“, hieß es aus Regierungskreisen. Trumps Zusage, die europäischen Partner zeitnah einzubinden, steht im Raum ein genauer Zeitpunkt blieb jedoch offen. Europa bleibt in der Zuschauerrolle.
Symbolbilder und Machtgesten
Während Trump vor allem verbal inszenierte, setzte Putin auf Symbolik. Direkt nach der Pressekonferenz legte er Blumen am Grab sowjetischer Piloten in Alaska nieder ein Bild, das historische Größe und moralische Legitimation suggerieren sollte.
Fazit: Ein Gipfel voller Fragezeichen
Der Alaska-Gipfel endet mit mehr Fragen als Antworten. Trump und Putin lächeln, doch die zentralen Streitpunkte bleiben ungelöst. Die Verantwortung schiebt Trump Richtung Selenskyj wohl wissend, dass dessen Handlungsspielraum begrenzt ist.
Ob dieser Gipfel ein echter Schritt zum Frieden war oder nur ein geopolitisches Schaulaufen? Die kommenden Wochen werden es zeigen.
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- CNN