Busunglück in Afghanistan: 50 Tote unter Migranten

Afghanistan: Mindestens 50 Tote bei Busunfall mit abgeschobenen Migranten
Kabul. Ein Bus voller Menschen, die gehofft hatten, nach Jahren der Unsicherheit im Iran eine neue Zukunft in ihrer Heimat zu finden und doch endete ihre Reise in einer Katastrophe. In der westafghanischen Provinz Herat kollidierte das Fahrzeug mit einem Motorrad und einem Lastwagen, fing Feuer und verwandelte sich in ein Flammeninferno. Laut afghanischen Behörden starben dabei mindestens 50 Menschen.
Drama auf der Rückkehrer-Route
Die Insassen des Busses waren afghanische Migranten, die kurz zuvor aus dem Iran abgeschoben worden waren. Am Grenzübergang Islam Kala hatten sie ihre Fahrt in Richtung Kabul angetreten. Bilder und Videos vom Unfallort, die auf der Plattform X veröffentlicht wurden, zeigen das Ausmaß der Tragödie: verzweifelte Schreie, Flammen und Rettungskräfte, die gegen die Zeit ankämpfen.
Abschiebungen aus Iran und Pakistan
Das Unglück fällt in eine Phase massenhafter Abschiebungen. Der Iran hat allein in den letzten sechs Monaten über 1,2 Millionen Afghanen zurückgeschickt. Innenminister Eskandar Momeni kündigte an, bis März kommenden Jahres weitere 800.000 Menschen abzuschieben. Auch Pakistan verweist Zehntausende Afghanen des Landes, darunter sogar Personen, die Teil deutscher Aufnahmeprogramme waren.
Gefährliche Straßen, kaum Regeln
Verkehrsunfälle sind in Afghanistan bittere Realität. Marode Straßen, überladene Fahrzeuge und fehlende Sicherheitsstandards machen Reisen lebensgefährlich. Doch der Tod von Dutzenden Rückkehrern auf einer ohnehin schon traumatischen Reise wirkt wie ein Symbol für die Perspektivlosigkeit vieler Afghanen.
Politische Dimension
Der Unfall zeigt nicht nur die prekäre Lage der Rückkehrer, sondern auch die geopolitische Brisanz. Während Millionen Afghanen im Iran und in Pakistan unter unsicheren Bedingungen leben, bleibt die internationale Unterstützung für Kabul begrenzt. Für die Betroffenen endet die erzwungene Rückkehr nicht selten in Elend oder wie in diesem Fall, im Tod.
Fazit:
Eine Katastrophe, die viele Fragen offenlässt: Wer trägt Verantwortung für die Sicherheit von Migranten? Wie lange können Iran und Pakistan weiter massenhaft Afghanen zurückschicken? Und warum schaut die Weltgemeinschaft zu?
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