Therme dicht nach Millionen-Pleite

Insolvenz wegen Millionen-Fehlinvestition: Friesland-Therme in Horumersiel schließt
Millionen verzockt Therme dicht in Horumersiel
Ein geplatzter Traum an der Nordsee: Die Friesland-Therme in Horumersiel schließt am 1. September endgültig ihre Türen. Grund ist die Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH nach einer massiven Fehlinvestition in das neue Luxus-Spa „Thalasso Meeres Spa“.
Das Bad mit Saunen, Dampfbad und Familienbereich war über Jahre eine feste Größe für Einheimische und Urlauber. Doch die hohen Kosten für den neuen Wellness-Tempel treiben die Gemeinde nun in die Knie.
Luxus-Spa treibt Gemeinde in die Insolvenz
Das „Thalasso Meeres Spa“ sollte neue Gäste an die Nordsee locken. Vorgesehen waren 8,8 Millionen Euro Baukosten am Ende verschlang der Bau 23 Millionen. Trotz modernster Ausstattung mit Kryokammern und aufwendiger Architektur war die finanzielle Belastung zu groß.
Im Juni meldete die Wangerland Touristik GmbH Insolvenz in Eigenverwaltung an. Nun wird deutlich, dass selbst etablierte Einrichtungen wie die Friesland-Therme nicht mehr zu halten sind.
Region und Tourismusbetriebe leiden unter Schließung
Besonders hart trifft es Hoteliers und Gastronomen in der Region. „Mit der Schließung der Friesland-Therme habt ihr uns die Pulsader durchtrennt“, sagte Hotelier Mario Krar der Nordwest-Zeitung. „Wir haben investiert was sagen wir den Gästen, wenn ein solches Angebot plötzlich wegfällt?“
Noch im Juli hatte die Geschäftsführung versprochen, alle Bäder im Wangerland offen zu halten. Nun räumt Geschäftsführer Torsten Riedel ein: „Wir sind uns bewusst, dass diese Entwicklung für Gäste, Beschäftigte und die gesamte Region schmerzlich ist. Leider ist dieser Schritt unumgänglich.“
180 Beschäftigte bangen um ihre Zukunft
Die Wangerland Touristik betreibt neben der Friesland-Therme auch den Campingplatz in Hooksiel und das Meerwasser-Wellenbad. Diese Einrichtungen sollen verkauft werden es gibt Interessenten, ein konkreter Ausgang ist aber offen.
Rund 180 Beschäftigte stehen vor einer ungewissen Zukunft. Ihre Gehälter sind zunächst nur über das Insolvenzgeld abgesichert.
Politischer Druck auf Gemeinde wächst
Jahrelang hatte die Gemeinde den Bau des Luxus-Spa mit Zuschüssen, Fördergeldern und Garantien unterstützt. Nun steht sie selbst vor erheblichen finanziellen Engpässen. In politischen Gremien werden bereits Einsparungen bei anderen Projekten diskutiert ein Dominoeffekt, der die ganze Region treffen könnte.
Fazit: Ein Bäder-Drama mit Signalwirkung
Die Pleite der Friesland-Therme zeigt, wie riskant kommunale Prestigeprojekte sein können. Statt Tourismusboom droht ein langfristiger Verlust an Attraktivität. Ob Investoren die verbliebenen Einrichtungen retten können, bleibt offen.
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Quellen
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Nordwest-Zeitung (Zitat Mario Krar)
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Offizielle Mitteilung der Wangerland Touristik GmbH