Habeck erklärt Rückzug im Video

Habeck erklärt Rückzug im Video
Robert Habeck gibt sein Bundestagsmandat ab! © Presse.Online

Robert Habeck zieht sich aus dem Bundestag zurück

Der frühere Vizekanzler und Grünen-Politiker Robert Habeck gibt sein Bundestagsmandat zum 1. September zurück. Das erklärte er zunächst in einem Interview mit der taz und später in einem fast achtminütigen Instagram-Video. Darin schildert er seine Beweggründe und spricht offen über Kritik, Zweifel und seine Zukunftspläne.

„Wenn ich das sein will, was ihr von mir erwartet …“

In dem Video betont Habeck, er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Viele hätten erwartet, dass er sein Mandat behalte, doch:

„Wenn ich das sein will, was ihr von mir erwartet, muss ich einen Weg gehen, der nicht der erwartbare ist.“

Ein entscheidender Moment sei für ihn eine Rede von CDU-Chef Friedrich Merz im Frühsommer gewesen. Dieser habe so Habeck fast wortgleich seine eigene Wahlkampfrede wiederholt. Habeck applaudierte damals als einziger Grüner und lachte. Rückblickend habe er erkannt: Sein Lachen sei nicht nur humorvoll, sondern auch aus Zynismus und Häme entstanden.

Kritik an Regierung, aber auch an sich selbst

Habeck erklärt, die Regierung brauche Kritik aber keine Besserwisserei:

„Die Regierung braucht Kritik, aber sie braucht keine Besserwisserei.“

Er wolle nicht „wie ein Gespenst“ durch den Bundestag laufen, sondern neue Wege suchen. Dazu plane er, in den kommenden Jahren unter anderem in Kopenhagen und Kalifornien zu arbeiten. Was danach folge, sei offen und genau diese Offenheit gebe ihm Kraft.

Habecks Kritik an Klöckner und Söder

Während er sich im Video reflektiert zeigt, wurde Habeck im Interview mit der taz deutlicher. Er übte scharfe Kritik an Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) und CSU-Chef Markus Söder. Beide, so Habeck, hätten seiner Ansicht nach maßgeblich zum raueren politischen Klima beigetragen.

Politische Bedeutung und Reaktionen

Mit Habecks Rückzug verliert die Grünen-Fraktion ein bekanntes Gesicht. Der Schritt kommt zu einer Zeit, in der die Ampel-Koalition unter Druck steht. Für die Partei bedeutet dies nicht nur eine personelle Lücke, sondern auch ein Signal: Einer der profiliertesten Köpfe verabschiedet sich – zumindest vorerst aus der Bundespolitik.

Fazit: Ein Schritt mit Signalwirkung

Robert Habeck zieht sich zurück, um Abstand zu gewinnen und einen neuen Horizont zu suchen. Sein Abschied markiert eine Zäsur für ihn persönlich, für die Grünen und für die politische Kultur in Berlin. Wie seine nächsten Stationen in Kopenhagen und Kalifornien aussehen werden, bleibt spannend zu beobachten.

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Quellen

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