Maxhütte: Ende nach 150 Jahren

Maxhütte: Ende nach 150 Jahren
Die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg ist nach 150 Jahren Geschichte © Presse.Online

Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg geschlossen: 300 Mitarbeiter betroffen

Die Maxhütte im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg ist Geschichte: Nach 150 Jahren wurde das traditionsreiche Stahlwerk endgültig geschlossen. Rund 300 Mitarbeiter sind von der Stilllegung betroffen.

Traditionsbetrieb mit bewegter Geschichte

Die Maxhütte galt über Jahrzehnte als Symbol des deutschen Stahlbooms. Tausende Menschen fanden hier Arbeit, die Region war eng mit dem Werk verbunden. Bereits 2002 musste das Stammwerk nach jahrelanger Insolvenz schließen, das Rohrwerk konnte damals noch gerettet und weitergeführt werden.

Doch die Sanierung erwies sich als nur zeitlich begrenzt erfolgreich. 2022 folgte erneut ein Insolvenzverfahren. Insolvenzverwalter Jochen Zaremba erklärte nun, dass die Produktion am Montag endgültig eingestellt worden sei. „Die Mitarbeiter sind freigestellt“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk (BR).

Gründe für das Aus der Maxhütte

Hauptproblem sei gewesen, dass die Anlagen nicht der insolventen Gesellschaft gehörten. Laut Zaremba klafften die Preisvorstellungen des Eigentümers und potenzieller Übernahmeinteressenten weit auseinander. Damit scheiterte eine mögliche Fortführung.

Die bayerische Staatsregierung hatte in den vergangenen Jahren versucht, die Maxhütte zu stützen. Rund 250 Millionen Euro wurden bereitgestellt, der Staat war zeitweise sogar Miteigentümer. Doch die Bemühungen blieben erfolglos.

Folgen für die Beschäftigten

Etwa 300 Beschäftigte sind direkt vom Aus betroffen. Nach Angaben des BR laufen nun Gespräche mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan. Im Anschluss sollen Kündigungen ausgesprochen werden. Viele Mitarbeiter hatten zum Teil jahrzehntelang in der Maxhütte gearbeitet und stehen nun vor einer ungewissen beruflichen Zukunft.

Politische Einordnung

Das Ende der Maxhütte zeigt exemplarisch, wie schwer es für energieintensive Industrien in Deutschland geworden ist, im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Steigende Energiekosten, fehlende Investitionen und globale Konkurrenz machen traditionellen Standorten zu schaffen.

Während die Staatsregierung das Aus bedauert, kritisieren Gewerkschaften die unzureichenden Rahmenbedingungen für die Industrie. Sie fordern eine langfristige Strategie, um weitere Werksschließungen zu verhindern.

Fazit

Mit dem endgültigen Aus der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg verliert Bayern ein Stück Industriegeschichte. Für die Region bedeutet dies nicht nur den Verlust von Arbeitsplätzen, sondern auch den Abschied von einer Identität, die über Generationen hinweg prägend war.

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Quellen