Berlin-Marathon 2025: Musik erstmals erlaubt

Berlin-Marathon 2025: Musik im Ohr erstmals mit Kopfhörern erlaubt
Ein Novum beim größten deutschen Marathon
Am 21. September 2025 startet der Berlin-Marathon zum 51. Mal mit einer Neuerung: Zum ersten Mal sind Open-Ear-Kopfhörer für Hobbysportlerinnen und Hobbysportler erlaubt. Diese Bauweise lässt den Gehörgang frei, sodass Umgebungsgeräusche trotz Musik wahrgenommen werden. Damit reagiert Veranstalter SCC Events auf den wachsenden Wunsch vieler Teilnehmender.
„Die Technologie ist einfach viel besser, als sie es noch vor Jahren war“, sagt Geschäftsführer Christian Jost. Mit der Entscheidung folgt der Berlin-Marathon einem internationalen Trend.
Musik beim Sport: Leistungsbooster oder Risiko?
Laut Prof. Lars Donath von der Deutschen Sporthochschule Köln kann Musik im Ausdauersport einen messbaren Effekt haben. „Beim Laufen kann der sogenannte ergogene Effekt leistungssteigernd wirken“, erklärt er. Entscheidend sei jedoch die individuelle emotionale Verbindung zur Musik.
Der frühere Zehnkämpfer Frank Busemann sieht das kritisch: „Ich laufe ohne Musik, damit ich mich selbst spüre.“ Musikinseln entlang der Strecke hätten ihn eher aus dem Rhythmus gebracht. Auch Donath warnt, dass Musik Läufer dazu verleiten könne, zu schnell zu starten.
Stimmen von Veranstaltern und Athleten
Für den Veranstalter steht die Sicherheit im Vordergrund. Timo Göhler von SCC Events betont: „Es gibt einen großen Wunsch, auch mit Musik zu laufen im Training ist das längst Alltag.“ Disqualifikationen wegen Kopfhörern sollen künftig vermieden werden.
Auch Renndirektor Mark Milde spricht von einer „Win-win-Situation“. Mit Open-Ear-Kopfhörern könnten Sportler ihre Lieblingsmusik hören und trotzdem die Stimmung am Straßenrand erleben.
Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno unterstützt die Entscheidung: „Musik hat mir immer geholfen, Erschöpfung länger zu verdrängen. Musik und Sport sind für mich eine tolle Mischung.“
Elite bleibt außen vor
Für die Weltelite ändert sich nichts: Profisportlerinnen und -sportler müssen weiterhin ohne Kopfhörer starten. Der Weltverband untersagt Headsets bei offiziellen Rennen, um Coaching oder externe Anweisungen auszuschließen.
Damit entsteht ein klarer Unterschied zwischen Breiten- und Spitzensport: Während Hobbysportler ihre persönliche Playlist laufen dürfen, zählt für die Profis allein der Rhythmus der eigenen Schritte.
Fazit: Marathon mit neuem Beat
Der Berlin-Marathon 2025 schreibt Geschichte nicht nur sportlich, sondern auch kulturell. Ob Musik im Ohr die eigene Bestzeit bringt oder eher zur Ablenkung führt, bleibt jedem selbst überlassen. Klar ist: Mit der Premiere der Kopfhörer-Regel wird der Lauf für viele zu einem ganz besonderen Erlebnis.
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Quellen:
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SCC Events (Pressemitteilung, Interviews)
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Deutsche Sporthochschule Köln (Experteneinschätzung Prof. Lars Donath)
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Statements von Frank Busemann und Jan Frodeno in der Berichterstattung (u.a. ARD, dpa)