Rotes Meer: Kabelbruch stört globales Internet

Rotes Meer: Kabelbruch stört globales Internet
Kabelbruch im Roten Meer! © Presse.Online

Internetstörung im Roten Meer: Unterseekabel durchtrennt, globaler Datenverkehr betroffen

Störungen im globalen Internet

Seit Samstagmorgen (6. September 2025) melden Internetnutzer in Asien, Europa und dem Nahen Osten massive Störungen. Ursache sind nach Angaben von Microsoft Azure gleich mehrere beschädigte Unterseekabel im Roten Meer nahe der saudischen Hafenstadt Dschidda.

„Mehrere internationale Unterseekabel im Roten Meer wurden durchtrennt“, teilte Microsoft in einer offiziellen Stellungnahme mit. Die Folgen: spürbare Verzögerungen beim Datenverkehr, insbesondere auf Routen zwischen Asien und Europa.

Welche Kabel betroffen sind

Nach Informationen von Microsoft handelt es sich um die Systeme SEA-ME-WE 4 (SMW4) und IMEWE:

  • SMW4 verbindet seit 2005 über 18.800 Kilometer Südostasien mit Europa über den Nahen Osten.

  • IMEWE ist ein 12.091 Kilometer langes Glasfaserkabelsystem, das Indien mit Europa verknüpft.

Beide Systeme gelten als essenziell für die internationale Dateninfrastruktur.

Ursachen noch unklar

Unklar bleibt bislang, warum die Kabel beschädigt wurden. Experten nennen zwei mögliche Szenarien:

  1. Unfall: Ein Schiffsanker könnte versehentlich nicht rechtzeitig eingeholt worden sein.

  2. Sabotage: In der Region sind die Huthi-Milizen aktiv, die bereits mehrfach maritime Angriffe verübten.

Offizielle Stellen haben dazu noch keine gesicherten Informationen veröffentlicht.

Auswirkungen für Nutzer weltweit

Die Folgen sind deutlich spürbar:

  • Verzögerungen beim Aufruf von Webseiten

  • Einschränkungen bei Cloud-Diensten

  • Latenzen bei internationalen Videokonferenzen

Auch die pakistanische Telekommunikationsfirma PTCL warnte ihre Kunden vor Problemen bei Internetverbindungen. Auf der Seite des Monitoring-Dienstes Netblocks wurden die Unterbrechungen im globalen Datenverkehr bestätigt.

Microsoft Azure, einer der größten Cloudanbieter weltweit, versucht, den Datenverkehr auf alternative Routen umzuleiten. „Wir arbeiten durch Monitoring, Neuverteilung und Optimierung des Routings daran, die Auswirkungen zu minimieren“, so das Unternehmen.

Schwierige Reparaturarbeiten

Die Reparatur von Unterseekabeln ist komplex und zeitaufwendig. Spezialschiffe müssen die beschädigten Kabel zunächst orten, bergen und anschließend neu verschweißen. Je nach Witterung und Lage auf dem Meeresboden können Wochen bis Monate vergehen, bis die volle Kapazität wiederhergestellt ist.

Globale Abhängigkeit von Seekabeln

Rund 95 Prozent des internationalen Datenverkehrs laufen über Unterseekabel. Satelliten stellen nur eine Ergänzung dar. Die aktuelle Störung zeigt erneut, wie verletzlich die digitale Infrastruktur ist insbesondere in geopolitisch sensiblen Regionen wie dem Roten Meer.

Fazit:

Die Störungen im Roten Meer verdeutlichen, wie abhängig die Welt von unsichtbarer Infrastruktur ist. Ob Unfall oder gezielte Sabotage die kommenden Tage werden zeigen, wie stabil die Umleitungen sind und wie schnell die Reparaturen voranschreiten können.

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Quellen