BMW-Fabriken: Roboter ersetzen Menschen

BMW setzt auf Roboter: So automatisiert der Autobauer seine Werke
Roboter statt Menschen in BMW-Werken
BMW treibt die Automatisierung in seinen Fabriken voran. „Bei neuen Standorten nehmen wir uns Effizienzsteigerungen von 25 Prozent pro Fahrzeug vor. Und das schaffen wir auch“, erklärte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic dem Focus. Besonders im Karosseriebau seien Roboter heute Standard: „Dort setzen wir zu 100 Prozent auf Automatisierung. Auch in der Lackiererei erfolgt die Arbeit stark automatisiert.“
Das neue Werk im ungarischen Debrecen, wo ab Oktober der elektrische iX3 produziert wird, gilt als Vorzeigestandort. Auch das Stammwerk München wurde für die künftige Fertigung der Elektro-Limousine i3 tiefgreifend umgebaut.
„Licht aus“-Produktion ganz ohne Menschen
Nedeljkovic beschreibt, dass Teile der Produktion heute bereits ohne menschliche Anwesenheit laufen: „Da schalten wir das Licht aus – und nur für die Instandhaltung wieder ein.“ Besonders die Instandhaltung und die Endmontage erfolgen weiterhin überwiegend manuell. Doch der Trend sei klar: Automatisierung dringe immer stärker in die Abläufe vor.
Künstliche Intelligenz als Schlüssel
Neben Robotern setzt BMW zunehmend auf Künstliche Intelligenz (KI). „KI bietet ein enormes Potenzial, vorausgesetzt, dass gewisse Rahmenbedingungen erfüllt werden – etwa ausreichende Datenmengen“, sagte Nedeljkovic.
Alle Werke verfügen heute über digitale Zwillinge, in denen Maschinen- und Produktionsdaten erfasst werden. So lassen sich Wartungszyklen optimieren: „Wir können verfolgen, ob eine Maschine gewartet werden muss, bevor sie ausfällt.“
Eine vollständig menschenlose Fabrik sei jedoch nicht realistisch. „Wird das alles künftig ohne Menschen gehen? Nein. Wird das schneller gehen? Ja. Entstehen neue Berufsgattungen, die diese KI unterstützen? Aber ja“, betont der Manager.
Folgen für Arbeitsplätze und Gesellschaft
Mit dem steigenden Automatisierungsgrad stellt sich die Frage nach den Auswirkungen auf Beschäftigte. Laut BMW entstehen zwar neue Berufsbilder im Bereich Robotik und KI-Datenanalyse, gleichzeitig könnten klassische Fertigungsjobs an Bedeutung verlieren. Gewerkschaften wie die IG Metall warnen regelmäßig vor Arbeitsplatzabbau durch Industrie 4.0, verweisen aber auch auf Chancen für Fachkräfte mit digitalem Know-how.
Die Politik diskutiert seit Jahren, wie sich Automatisierung und KI auf den Arbeitsmarkt auswirken. BMW zeigt mit seinen Investitionen, dass die Zukunft der Autobranche stark von Technologie und Effizienzsteigerung geprägt sein wird.
Fazit: Transformation mit offenem Ausgang
BMW geht beim Thema Automatisierung voran mit Roboterfabriken, digitalen Zwillingen und wachsender KI-Nutzung. Für Beschäftigte bedeutet das Veränderung: weniger Routinejobs, mehr spezialisierte Aufgaben. Ob dies am Ende zu mehr Chancen oder Risiken führt, hängt stark von Weiterbildung und politischem Rahmen ab.
👉 Klar ist: Der Wandel ist da und er wird die Autoproduktion der Zukunft entscheidend prägen.
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Quellen
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Focus Online Interview mit Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic
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Süddeutsche Zeitung, Berichte über den Umbau des BMW-Stammwerks München