Überweisungen: Banken drohen mit Kündigung

Neue Regeln bei Überweisungen ab 9. Oktober: Banken fordern Zustimmung, droht die Kontokündigung?
Ab dem 9. Oktober 2025 greifen in Deutschland neue Vorgaben für Banküberweisungen. Geldhäuser müssen künftig den Namen des Empfängers mit der IBAN abgleichen und das Ergebnis per Ampelfarben anzeigen. Doch während manche Banken die Zustimmung ihrer Kunden verlangen, halten andere dies für überflüssig.
Hintergrund: Gesetzliche Pflicht, aber Streit ums Vorgehen
Die Änderung basiert auf einer EU-Vorgabe, die Banken zur Einführung einer Empfängerprüfung verpflichtet. Ziel ist es, Betrugsfälle und Fehlüberweisungen zu vermeiden. Im Onlinebanking wird künftig angezeigt, ob die eingegebenen Daten übereinstimmen:
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Grün: Name und IBAN passen („Match“)
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Gelb: leichte Abweichungen, Bank zeigt Vorschläge („Close Match“)
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Rot: keine Übereinstimmung („No Match“)
Kunden entscheiden bei „Rot“ selbst, ob sie die Überweisung dennoch freigeben.
Volksbanken und Sparkassen fordern Zustimmung
Besonders bei den genossenschaftlichen Banken sorgt die Pflichtprüfung für Diskussionen. Mehrere Volksbanken und Sparkassen verschickten Schreiben, in denen sie Kunden auffordern, die neuen Bedingungen zu akzeptieren. Teilweise hieß es sogar, ohne Zustimmung könne „die Geschäftsbeziehung nicht wie gewohnt fortgeführt werden“. In der Praxis drohe damit eine Kündigung des Girokontos.
Private Banken sehen keine Notwendigkeit
Anders äußern sich die privaten Institute. „Eine Zustimmung der Kunden ist dazu nicht erforderlich“, erklärte ein Sprecher der Deutschen Bank gegenüber dem Handelsblatt. Auch die Commerzbank folgt dieser Linie.
Verbraucherschützer widersprechen den Sparkassen
Die Verbraucherzentralen bewerten die Forderung nach einer Zustimmung kritisch. „Es handelt sich um eine gesetzliche Pflichtänderung. Die Banken müssen diese umsetzen unabhängig davon, ob der Kunde zustimmt“, zitiert das Handelsblatt einen Sprecher. Kündigungen allein wegen einer fehlenden Unterschrift seien nicht zulässig.
Was Kunden jetzt wissen müssen
Für Bankkunden bedeutet die Umstellung vor allem mehr Transparenz: Falsche Eingaben sollen künftig sofort auffallen, bevor Geld an ein falsches Konto fließt. Wer Post von seiner Bank erhalten hat, sollte zwar reagieren doch Panik sei unbegründet. Wahrscheinlicher ist, dass Institute säumige Kunden telefonisch kontaktieren und eine mündliche Zustimmung einholen.
Fazit
Die neuen Regeln bei Überweisungen sollen Sicherheit schaffen doch die Kommunikation sorgt für Verunsicherung. Während Volksbanken und Sparkassen auf Zustimmung pochen, sehen private Banken und Verbraucherschützer darin keine Pflicht. Kunden sollten sich informieren, aber keine übereilten Entscheidungen treffen.
👉 Handlungs-Tipp: Prüfen Sie Schreiben Ihrer Bank genau und wenden Sie sich bei Unsicherheit an die Verbraucherzentrale.
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Quellen
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[Handelsblatt, 24.09.2025]
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[Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Stellungnahme 2025]