Lufthansa plant massiven Jobabbau

Lufthansa streicht Tausende Jobs: Sparprogramm trifft Verwaltung hart
Frankfurt. Harter Sparkurs bei der Lufthansa: Der Traditionskonzern will laut Insidern in den kommenden Jahren Tausende Stellen abbauen. Besonders die Verwaltung ist betroffen. Für viele Beschäftigte ist es ein Schock und für den Standort Deutschland ein Warnsignal.
20 Prozent weniger Verwaltung
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters plant die Lufthansa, rund 20 Prozent der administrativen Arbeitsplätze zu streichen. Bei insgesamt knapp 103.000 Beschäftigten in der Lufthansa Group bedeutet das den Verlust von mehreren Tausend Jobs. Offiziell verkünden will der Konzern die Entscheidung am Capital Markets Day am Montag.
„Die genaue Zahl steht noch nicht fest, aber es werden mehrere Tausend Stellen sein“, erklärte ein Insider. Der Schritt gilt als einer der größten Umbaupläne in der Geschichte des Unternehmens.
Die Gründe: Hohe Kosten und schwache Erholung
Seit Corona kämpft die Lufthansa mit strukturellen Problemen:
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Hohe Standortkosten belasten die Profitabilität.
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Die Auslastung ist noch immer nicht auf Vor-Pandemie-Niveau.
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Das Ziel einer Umsatzrendite von acht Prozent ist in weiter Ferne.
Obwohl die Airline zuletzt von einem gestiegenen Reiseaufkommen profitierte, drückt die Verwaltung weiterhin stark auf die Kosten.
Lufthansa-Chef Ritter warnt vor weiteren Einschnitten
Bereits vor wenigen Wochen hatte Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter vor zusätzlichen Kürzungen gewarnt: „Wenn Verbindungen unrentabel werden, sind wir gezwungen, Strecken zu reduzieren und die Flugzeuge woanders einzusetzen“, sagte er den Funke-Zeitungen. Damit machte er deutlich: Der Sparkurs könnte auch Passagiere treffen.
Gewerkschaften schlagen Alarm
Arbeitnehmervertreter reagieren mit wachsender Sorge. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO kritisierte bereits in der Vergangenheit die zunehmende Belastung des Personals. Auch die Vereinigung Cockpit (VC) dürfte sich gegen weitere Einschnitte stemmen. Schon frühere Sparprogramme hatten für harte Tarifkonflikte gesorgt.
Politische und gesellschaftliche Dimension
Der Jobabbau bei der Lufthansa reiht sich ein in eine Reihe von Standortdebatten: Hohe Energiepreise, steigende Steuern und wachsender Wettbewerb durch Billigairlines machen Deutschland zu einem schwierigen Pflaster für internationale Konzerne. Ob die Lufthansa mit den Kürzungen ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern kann oder ob sie sich damit langfristig selbst schwächt ist umstritten.
Fazit
Die Lufthansa steht vor einem historischen Einschnitt: Tausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, während der Konzern ums Überleben im globalen Wettbewerb kämpft. Für die Betroffenen bedeutet das Unsicherheit, für die Politik ein Alarmsignal.
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Quellenangaben
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Reuters-Meldung vom 20.09.2025
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Funke Mediengruppe, Interview mit Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter (September 2025)
- Offizielle Unternehmensdaten Lufthansa Group
Geschäftsbericht / Mitarbeiterzahlen Lufthansa Group (Stand 2024: ca. 103.000 Beschäftigte)