Play Airlines insolvent: Chaos an Flughäfen

Play Airlines insolvent: Billigfluglinie aus Island stellt Betrieb ein
Die isländische Billigfluggesellschaft Play Airlines hat am Dienstag überraschend Insolvenz angemeldet und den Flugbetrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt. Tausende Reisende sitzen fest, rund 400 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeitsplätze.
Insolvenz von Play Airlines: Passagiere gestrandet
Die Airline informierte auf ihrer Webseite über die Einstellung des Betriebs. Viele Fluggäste erfuhren erst am Flughafen, dass ihre Flüge gestrichen wurden. Besonders brisant: Nach Angaben des isländischen Senders RÚV wurden Teile der Crew erst am Tag der Pleite informiert, als ihnen die Starterlaubnis verweigert wurde.
Die Folge: Ein Ausnahmezustand an europäischen Flughäfen, von Berlin bis Kopenhagen. Reisende mussten kurzfristig Ersatzflüge suchen oftmals zu deutlich höheren Preisen.
Gründe für den Zusammenbruch
Play Airlines wurde 2021 gegründet, als Nachfolger der insolventen Wow Air. Ziel war, ähnlich wie Icelandair, als Transatlantik-Connector zwischen Europa und Nordamerika zu fungieren. Doch schwache Buchungszahlen und interne Streitigkeiten schwächten das Geschäftsmodell.
Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen die Strategie geändert und stärker auf innereuropäische Strecken gesetzt. Doch selbst eine geplante Kapitalerhöhung im September, die den Betrieb bis Jahresende sichern sollte, konnte die Insolvenz nicht verhindern.
Islands Infrastrukturminister Eyjólfur Ármannsson zeigte sich überrascht: „Es gab keine Anzeichen für eine unmittelbar drohende Zahlungsunfähigkeit“, sagte er laut RÚV.
Hilfe für gestrandete Reisende
Um Betroffene zu unterstützen, bietet die deutsche Fluggesellschaft Condor sogenannte „Rettungstarife“ an. Diese gelten bis Ende November auf ausgewählten Transatlantikstrecken. Passagieren wird zudem geraten, sich an Kreditkartenunternehmen oder Reiseveranstalter zu wenden, um mögliche Erstattungen einzufordern.
Auswirkungen auf Mitarbeiter
Besonders hart trifft die Insolvenz die rund 400 Beschäftigten. Viele erfuhren erst durch die abrupte Betriebseinstellung vom Verlust ihrer Arbeit. Gewerkschaften kritisieren den Umgang des Unternehmens mit seiner Belegschaft scharf.
Ein weiterer Rückschlag für Billigfluglinien aus Island
Mit dem Ende von Play Airlines scheitert erneut ein ambitioniertes Projekt aus Island. Schon die Vorgänger-Airline Wow Air musste 2019 Insolvenz anmelden. Damit bleibt der Markt für Billigflüge zwischen Europa und Nordamerika weiterhin schwierig ein Segment, in dem nur wenige Airlines langfristig bestehen können.
Fazit
Die Insolvenz von Play Airlines zeigt, wie fragil das Geschäft von Billigfluggesellschaften bleibt. Für Passagiere bedeutet der Zusammenbruch Stress und Kosten, für Mitarbeiter einen abrupten Jobverlust. Wie es nun mit dem isländischen Luftverkehr weitergeht, bleibt abzuwarten.
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Quellen:
- Condor Pressemitteilung