Heizungsmarkt stürzt ab, Wärmewende in der Krise

Heizungsmarkt stürzt ab, Wärmewende in der Krise
Der neue Gebäudereport 2025 der Dena offenbart einen historischen Einbruch im Heizungsmarkt © Presse.Online

Heizungsmarkt in Deutschland bricht 2024 drastisch ein

Der deutsche Heizungsmarkt erlebt einen historischen Einbruch. Laut dem aktuellen Gebäudereport 2025 der Deutschen Energie-Agentur (Dena) sank der Absatz aller Wärmeerzeuger im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent. Insgesamt wurden rund 735.000 Heizsysteme installiert oder ersetzt ein Minus von rund einem Fünftel gegenüber 2023.

Während sich Neubauten deutlich verzögerten, litten vor allem Sanierungen unter der Unsicherheit rund um das Heizungsgesetz (GEG), hohe Baukosten und gestiegene Zinsen.

Gasheizungen verlieren rasant Marktanteile

Noch vor wenigen Jahren galten Gasheizungen als Standard. Heute sind sie ein Auslaufmodell: Ihr Absatz fiel 2024 um 41 Prozent. Laut Dena sind in Deutschland noch rund 20 Millionen Öl- und Gasheizungen in Betrieb viele davon deutlich veraltet.

Etwa 16 Prozent aller Heizsysteme wurden bereits vor 1995 installiert und sind somit über 30 Jahre alt. Zahlreiche dieser Anlagen müssen nach aktueller Gesetzeslage in den kommenden Jahren ersetzt werden.

„Der Gebäudesektor ist ein zentraler Hebel für das Erreichen der Klimaziele doch die Sanierungsrate stagniert“, warnt Dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann.

Wärmepumpen: Führend im Neubau, aber mit Absatzrückgang

Auch die Wärmepumpe, Symbol der Energiewende, bekam den Markteinbruch deutlich zu spüren. 2024 wurden 193.000 Anlagen verkauft 53 Prozent weniger in Bestandsgebäuden und 14 Prozent weniger im Neubau.

Trotzdem bleibt die Technologie führend: In 60 Prozent aller neuen Wohngebäude wurde eine Wärmepumpe installiert. Vor allem Luft-Wasser-Wärmepumpen dominieren die effizienteren Sole-Wasser-Systeme bleiben Nischenprodukte.

Klimafreundliche Heizsysteme langfristig im Aufwind

Auch andere Heiztechnologien wie Biomasseanlagen (–69 Prozent), Solarthermie (–56 Prozent) und Ölheizungen (–22 Prozent) verzeichneten Rückgänge. Doch der langfristige Trend ist eindeutig:

Seit 2019 steigt der Anteil erneuerbarer Heizsysteme kontinuierlich. Der Dena zufolge ist trotz der aktuellen Delle ein klarer Strukturwandel hin zu klimafreundlicher Wärmeversorgung erkennbar – begünstigt durch technologische Fortschritte, CO₂-Preise und Förderprogramme.

„Die Wärmewende hat einen Dämpfer, aber keine Trendwende“, sagt Kuhlmann. „Entscheidend ist, dass Politik und Industrie jetzt Planungssicherheit schaffen.“

Fazit: Strukturwandel trotz Krise, Wärmewende braucht Vertrauen

Der Gebäudereport 2025 zeigt: Die Nachfrage nach neuen Heizsystemen ist eingebrochen doch der Weg in Richtung klimafreundlicher Wärmeerzeugung bleibt eingeschlagen. Der Markt braucht vor allem Verlässlichkeit, klare Förderbedingungen und Vertrauen.

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Quellenangaben:

  • Deutsche Energie-Agentur (Dena), Gebäudereport 2025

  • Statistisches Bundesamt, Energie und Bauen 2024

  • Tagesschau.de / Handelsblatt (Analyse Heizungsmarkt 2025)

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