Dieselpreis schießt hoch, ADAC fordert Entlastung
Spritpreise steigen weiter: Warum Diesel besonders betroffen ist
Der Trend an den Tankstellen zeigt klar nach oben. Laut ADAC müssen Autofahrer in Deutschland derzeit im Schnitt 1,677 Euro pro Liter Super E10 zahlen ein Plus von 2,1 Cent gegenüber der Vorwoche. Diesel verteuert sich sogar um 4,2 Cent auf 1,607 Euro je Liter. Damit liegt Diesel nur noch rund sieben Cent unter dem Benzinpreis ungewöhnlich wenig für die Jahreszeit.
Ursachen für den Anstieg
Haupttreiber ist der steigende Ölpreis. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt über 64 US-Dollar, nach rund 61 Dollar in der Vorwoche. Das entspricht einem Anstieg von fast fünf Prozent binnen weniger Tage.
Zugleich sorgt die beginnende Heizsaison für zusätzliche Nachfrage: Viele Tankstellen vertreiben Diesel auch als Heizöl, was die Preise weiter in die Höhe treibt.
Der ADAC kritisiert die aktuelle Entwicklung deutlich:
„Die Dieselpreise sind überzogen. Eine Reduzierung um einige Cent wäre angemessen“, so ein Sprecher des Automobilclubs am Dienstag.
Wechselkurs mildert den Effekt leicht
Ein kleiner Lichtblick für Autofahrer: Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar zuletzt leicht an Wert gewonnen. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, kann das den Preisanstieg an der Zapfsäule etwas abfedern.
Allerdings wirkt dieser Effekt oft zeitverzögert und wird durch hohe Raffinerie- und Transportkosten weitgehend neutralisiert.
Was Autofahrer jetzt tun können
Wer clever tankt, kann trotz steigender Preise mehrere Euro pro Monat sparen. Der ADAC empfiehlt:
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Abends tanken: Zwischen 18 und 22 Uhr sind die Preise meist am niedrigsten.
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Apps nutzen: Vergleichsapps wie „ADAC Spritpreise“ oder „Clever Tanken“ zeigen günstigere Stationen in der Nähe.
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Grenzregionen prüfen: In Nachbarländern wie Polen oder Luxemburg sind Kraftstoffe oft günstiger.
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Vorausschauend fahren: Gleichmäßige Geschwindigkeit spart zusätzlich bis zu 10 % Sprit.
Politische Debatte über Dieselsteuer neu entfacht
Der deutliche Preisanstieg dürfte auch die Debatte um Dieselbesteuerung neu anheizen. Während Umweltverbände höhere Steuern fordern, um Anreize für emissionsärmere Fahrzeuge zu schaffen, sprechen sich Autofahrer- und Wirtschaftsverbände für Entlastungen aus.
Angesichts steigender Lebenshaltungskosten wächst der Druck auf die Politik, Tankrabatte oder Steueranpassungen zu prüfen.
Fazit: Entspannung nicht in Sicht
Kurzfristig ist keine Entlastung zu erwarten. Der Ölmarkt bleibt volatil, und die Heizsaison steht erst am Anfang.
Autofahrer müssen sich daher auf weiter steigende Spritpreise einstellen auch wenn der starke Euro kurzfristig etwas Linderung verschaffen könnte.
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FAQ zu den aktuellen Spritpreisen
Warum ist Diesel teurer geworden?
Weil die Nachfrage nach Heizöl steigt und Diesel häufig für beide Zwecke genutzt wird.
Wie stark ist der Ölpreis gestiegen?
Ein Barrel Brent kostet derzeit über 64 US-Dollar, etwa fünf Prozent mehr als in der Vorwoche.
Wann ist Tanken am günstigsten?
Abends zwischen 18 und 22 Uhr laut ADAC regelmäßig die besten Preise.
Hilft ein stärkerer Euro wirklich?
Ja, aber nur leicht. Da Öl in Dollar gehandelt wird, dämpft ein starker Euro den Preisanstieg.
Quellen
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ADAC Marktbericht, Oktober 2025
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Deutsche Presse-Agentur (dpa), Energiepreise und Wechselkursdaten