Filmlegende Ingrid van Bergen ist gestorben

Filmlegende Ingrid van Bergen ist gestorben
Eine deutsche Filmikone ist gegangen: Ingrid van Bergen ist mit 94 Jahren gestorben © Presse.Online

Ingrid van Bergen ist tot: Deutschlands Filmikone stirbt mit 94 Jahren

Die Schauspielerin Ingrid van Bergen ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Sie starb in ihrem Haus in Eyendorf in der Lüneburger Heide, wie ihre langjährige Freundin der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über ihren Tod berichtet.

Es ist das Ende eines außergewöhnlichen Lebens, das von Filmruhm, tragischen Brüchen und einem späten Comeback geprägt war.

Vom Nachkriegsfilm zum Kultstatus ihre wichtigsten Rollen

Ihren Durchbruch feierte Ingrid van Bergen 1959 mit der Nachkriegssatire „Rosen für den Staatsanwalt“, einem der prägenden deutschen Filme jener Zeit. Die Rolle machte sie zur gefragten Darstellerin im Kino und im Fernsehen.

In den folgenden Jahrzehnten wirkte sie in über 200 Produktionen mit, darunter Krimis, Komödien und internationale Co-Produktionen. Sie stand mit Stars wie Kirk Douglas, Robert Mitchum und William Holden vor der Kamera und blieb dennoch ihrem deutschen Publikum eng verbunden.

Besonders stolz war sie auf ihre Arbeit im politischen Kabarett: „Das war meine Berufung. Kabarettisten mussten nach dem Krieg mutig sein“, sagte sie einmal anlässlich ihres 90. Geburtstags.

Ein Strafverfahren, das ihr Leben veränderte

1977 geriet Ingrid van Bergen bundesweit in die Schlagzeilen: Sie erschoss ihren damaligen Lebensgefährten Klaus Knaths und wurde wegen Totschlags zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

Die Schauspielerin sprach später offen über diese Zeit und schilderte, wie sie im Gefängnis über Verantwortung, Schuld und Toleranz nachdachte. Nach ihrer Entlassung 1981 gelang ihr die Rückkehr ins Fernsehen wenn auch eher in kleineren Rollen.

Ein spätes Comeback: Dschungelkönigin mit 77 Jahren

Für viele unerwartet schrieb sie 2009 noch einmal Fernsehgeschichte:
Mit 77 Jahren gewann Ingrid van Bergen die RTL-Show „Ich bin ein Star Holt mich hier raus!“.

Ihr Sieg zeigte auch einem jüngeren Publikum, wie viel Kraft, Humor und Lebensklugheit in ihr steckte. Es wurde zu einem ihrer späten Markenzeichen und zum emotionalen Wendepunkt ihrer Öffentlichkeit.

Rückzug, Glaube und ein stilles Leben in der Heide

In ihren letzten Jahren lebte van Bergen zurückgezogen in einem alten Bauernhaus in Eyendorf. Sie teilte sich die idyllische Umgebung mit ihrer Freundin Linda Schnitzler, mehreren Tieren und viel Stille.

Zuletzt verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand stark: Sie war erblindet, geschwächt und auf einen Gehwagen angewiesen. Dennoch betonte sie 2021: „Ich freue mich meines Lebens und bin dankbar, mein Alter ohne Beschwernisse erreicht zu haben.“

Geboren 1931 in Danzig, prägten sie Kriegserfahrungen, Flucht, Verluste und der frühe Tod einer Tochter im Jahr 1990. Im Alter fand sie zum Buddhismus, ernährte sich vegetarisch und zeigte sich dankbar für die Ruhe, die ihr das späte Leben bot.

Ein Leben voller Brüche und voller Stärke

Mit Ingrid van Bergen verliert Deutschland mehr als eine Schauspielerin:
Sie war eine Frau, deren Lebensgeschichte Filmgeschichte, Schicksalsschläge und Neuanfänge auf einzigartige Weise verband.

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FAQ zu Ingrid van Bergen

Woran ist Ingrid van Bergen gestorben?
Offiziell wurde nur bestätigt, dass sie friedlich im Schlaf starb. Genauere medizinische Angaben wurden nicht veröffentlicht.

Wo lebte Ingrid van Bergen zuletzt?
In einem Bauernhaus in Eyendorf in der Lüneburger Heide, gemeinsam mit einer langjährigen Freundin.

Wie alt wurde Ingrid van Bergen?
Sie wurde 94 Jahre alt.

Wodurch wurde sie berühmt?
Vor allem durch ihre Rolle in „Rosen für den Staatsanwalt“ (1959) und ihre spätere Arbeit im deutschen Fernsehen.

Welche Rolle spielte das Dschungelcamp?
Ihr Sieg 2009 brachte ihr ein spürbares Comeback und Popularität bei einem jüngeren Publikum.

Quellenangaben

  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
  • Bild-Zeitung
  • Zeit Online
  • n-tv
  • t-online
  • Interviews & Archivmaterial aus früheren dpa-Porträts

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