Studie zu Auswirkungen von KI auf die Musikbranche

Generative Künstliche Intelligenz: Ein Potenzial für Musikschaffende und die Wirtschaft
Berlin. Generative Künstliche Intelligenz wird bereits von vielen Musikschaffenden als nützliches Werkzeug angesehen und hat ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Forschungsgruppe Goldmedia im Auftrag der GEMA und der französischen Verwertungsgesellschaft SACEM. Dennoch überwiegen aus Sicht vieler Musikschaffender bisher die Risiken gegenüber den Chancen.
Die GEMA und SACEM haben die weltweit erste umfassende Studie zur Auswirkung generativer Künstlicher Intelligenz auf die Musik- und Kreativbranche in Auftrag gegeben. Die von Goldmedia durchgeführte Studie bietet eine detaillierte Analyse der mit dem Einsatz von KI in der Musikbranche verbundenen Chancen und Herausforderungen. Die Grundlage dieser Studie bildet eine Marktanalyse, 16 Interviews mit Experten und eine Befragung von mehr als 15.000 Urhebern und Verlagen, die Mitglieder bei GEMA oder SACEM sind.
Seit dem Aufkommen der generativen KI Ende 2022 hat ihr Wachstum rapide zugenommen. Die Analyse von Goldmedia prognostiziert, dass der Markt für generative KI in der Musik bis 2028 ein Volumen von mehr als 3 Milliarden Dollar erreichen wird.
Die Urheber müssen sich jedoch mit zwei Hauptproblemen auseinandersetzen. Erstens muss eine angemessene Vergütung sichergestellt sein, wenn ihre Werke für das Training von KI-Anwendungen verwendet werden, mit denen Unternehmen Geld verdienen. Zweitens dürfen die Streaming-Dienste nicht mit KI-generierter Musik überschwemmt werden, was zu einem Rückgang der Einnahmen der Urheber im digitalen Bereich führen könnte.
Viele Musikschaffende sind bereits besorgt über die Auswirkungen der generativen KI auf ihre Einnahmen. Laut der Studie könnten mittelfristig 27 % der Einnahmen von Urhebern und Textdichtern von diesem Risiko betroffen sein. Dies würde einen kumulierten Einnahmenverlust von 2,7 Milliarden Euro bis 2028 für die Mitglieder von GEMA und SACEM bedeuten. Die befragten Kreativen teilen diese Bedenken, da 71 % befürchten, dass KI die wirtschaftliche Grundlage der Musikschaffenden gefährden könnte.
Die Studie zeigt auch, dass 35 % der befragten Kreativschaffenden bereits KI in ihrer Arbeit eingesetzt haben, und bei den Befragten unter 35 Jahren sind es sogar 51 %. Dennoch überwiegen die meisten Befragten (64 %) die Risiken gegenüber den Chancen, die mit dem Einsatz von KI verbunden sind.
Diese Bedenken der Urheberinnen und Urheber verdeutlichen die Notwendigkeit einer soliden Regulierung zum Schutz des Urheberrechts. 95 % der Musikschaffenden und Musikverlage fordern mehr Transparenz von Unternehmen, die KI-Tools entwickeln, und 93 % erwarten von der Politik, dass sie den Herausforderungen im Bereich KI und Urheberrecht mehr Aufmerksamkeit schenkt. Die GEMA und SACEM setzen sich dafür ein, Urheberinnen, Urheber und Verlage in den Mittelpunkt der Gespräche mit KI-Unternehmen zu stellen und den rechtlichen Rahmen anzupassen.
Dr. Tobias Holzmüller, CEO der GEMA, betont die Veränderungen, die generative KI in den kreativen Prozessen bewirkt, und das enorme wirtschaftliche Potenzial dieser Technologie. Er betont jedoch auch, dass es notwendig ist, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass alle Beteiligten angemessen vom Erfolg dieser Entwicklung profitieren können.
Cécile Rap-Veber, CEO von SACEM, betont die Notwendigkeit, eine transparente und faire Beziehung zwischen Urheberinnen, Urhebern und KI-Unternehmen herzustellen, und fordert die Unterstützung der europäischen KI-Verordnung.
Prof. Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer von Goldmedia, betont die Bedeutung der Studie und die klaren Botschaften der Befragten hinsichtlich des Einsatzes von generativer KI im Musiksektor. Die Studie liefert eine umfassende Zustandsbeschreibung von KI und Musik und wird als Grundlage für weitere Diskussionen, auch auf politischer Ebene, dienen.