Unglück in Dolomiten – 8 Personen noch vermisst

Unglück in Dolomiten – 8 Personen noch vermisst
Gletscherabbruch in den Dolomiten.

Schweres Berg-Unglück in Italien!

Die Zahl der Vermissten nach dem Einsturz auf der Marmolata ist von 13 auf 8 gesunken.

Nach Gletscherbruch in den Dolomiten: Behörden suchen nach acht Vermissten

Marmolata. Der Marmolata-Gletscher ist extrem unstabil. Ein „schwebender“ Bock droht einzustürzen. Vorerst dürfen keine Retter mehr die Flanke des Berges betreten. Noch ist nicht abschließend geklärt, warum der am Sonntag (3. Juli) gegen 14 Uhr Eismassen mit Felsen und Geröll plötzlich in die Tiefe stürzten. Doch es herrschten auf 3343 Metern in Punta Penia Rekordtemperaturen von über 10 Grad. Zum Zeitpunkt des Einsturzes waren es 10,7 Grad. Der Gefrierpunkt an der Marmolata habe 25 Tage lang über 3000 Meter gelegen.

Unter dem Gletscher muss sich eine gigantische Menge an Schmelzwasser gebildet haben, vermuten Experten. Der Druck des Wassers zwischen dem Eis und Fels entpuppte sich als „Bombe“, berichtet der italienische TV-Sender RAI. Diese gewaltige Kraft hob das Eis hoch und schleuderte es in die Tiefe – mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h.

Langsam tauchen als vermisst gemeldete Personen wieder auf, wie zum Beispiel 2 französische Bergsteiger, die von der Eislawine gestreift wurden. Am Dienstag wurden nämlich 5 weitere Vermisste entweder gefunden oder sind aufgetaucht. Unter den 5 Personen befindet sich ein 30-jähriger Mann aus Fornace bei Trient, der im Krankenhaus Treviso behandelt wird, aber nicht in Lebensgefahr schwebt. Laut ihren Erzählungen befanden sich am Sonntag, als das Unglück geschah, rund 12 Personen auf der Normalroute.

Eine Zahl, die bei der Berechnung der offiziellen Todesfälle mit den Namen der Personen, die von Angehörigen gesucht wurden, als realistisch angesehen wird.

Wie schon in den vergangenen Tagen haben die Ermittler auch am Dienstag wieder mehrere Zeugen befragt, um herauszufinden, wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Eisbruchs tatsächlich auf dem Gletscher befanden.

Noch immer werden acht Menschen vermisst, die Behörden bestätigten sieben Tote und acht Verletzte, darunter zwei Deutsche. Weil zu dem Auto mit dem deutschen Nummernschild anfangs niemand zurückkam, schlossen die Behörden zunächst nicht aus, dass die Insassen unter den Opfern sein könnten.

Die italienische Polizei hat zudem den Halter eines Autos mit deutschem Kennzeichen ausfindig gemacht. Dieser sei gefunden worden und befinde sich außer Gefahr, hieß es von der Polizei in Trient. Er sei nicht in das Unglück an dem Gletscher involviert gewesen. Der Wagen mit bayerischem Kennzeichen stand auf dem Parkplatz, der in der Regel von den Bergsteigern genutzt wird, die hinauf Richtung Marmolata laufen.

Gletscheralarm auch im Aostatal: Einsturzgefahr am Planpincieux-Gletscher

Indes wurde Gletscher-Alarm im Val Ferret im Aostatal ausgelöst. Auf der italienischen Seite am Mont-Blanc-Massiv drohen gewaltige Teile des Planpinceux-Gletschers abzustürzen, teilt Ansa mit. Am Abend werde zudem ein Sturm erwartet. Die Warnung gelte für einen Teil des Gletschers von etwa 400.000 Kubikmetern, der sich bis zu einem Meter pro Tag bewegt. Die Gemeinde Courmayeur habe daher für diese Nacht (von 18.30 bis 8.00 Uhr) die Evakuierung eines Bereichs von Val Ferret angeordnet, der sich unter den Seracs befindet und in dem sich etwa zehn Gebäude befinden.

Der Planpincieux-Gletscher auf dem Mont-Blanc-Massiv steht seit dem warmen Sommer 2019 unter genauester Beobachtung – schon damals drohten Eismassen ins Tal zu stürzen.

APA/APA, Foto & © Screenshot Video: Von einem Gletscher in den Dolomiten sind gewaltige Eisbrocken abgebrochen