Zwei Tote bei Messerattacke in Regionalzug Kiel-Hamburg

Zwei Tote bei Messerattacke in Regionalzug Kiel-Hamburg
Zwei Tote bei Messerattacke in Zug

Zwei Tote bei Messerattacke in Zug

Mutmaßliche Täter ist polizeibekannt – und wurde erst vor sechs Tagen aus der Haft entlassen.

Itzehoe. Am Mittwochabend hat es in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg eine schreckliche Messerattacke gegeben. Laut Polizeiangaben sind zwei Menschen ums Leben gekommen, mehrere weitere sind verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 34-jähriger Mann, wurde von der Polizei festgenommen.

Die Umstände der Tat sind noch unklar, die Ermittlungen dauern an. Die Polizei hat jedoch bestätigt, dass der Mann keine Verbindungen zu terroristischen Organisationen hat und dass es sich um einen Einzeltäter handelt.

Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in Kiel und Hamburg gebracht. Die Bahn hat den Zugverkehr zwischen Kiel und Hamburg vorübergehend eingestellt.

Die Tat hat für Entsetzen und Trauer in der Region gesorgt. Der Schleswig-Holsteinische Innenminister Hans-Joachim Grote hat sein Beileid ausgedrückt und die Solidarität mit den Opfern und ihren Familien bekundet. Er hat zudem betont, dass die Sicherheit der Bahnreisenden oberste Priorität hat und dass die Sicherheitsmaßnahmen in Zügen und Bahnhöfen überprüft werden.

Die Polizei appelliert an Zeugen, die Informationen zu der Tat haben, sich zu melden.

Mutmaßliche Täter ist polizeibekannt

Nach bisherigen Erkenntnissen griff der Mann gegen 14.55 Uhr in der Regionalbahn Fahrgäste mit einer Stichwaffe an. „Dabei erlitten zwei der Opfer tödliche Verletzungen, drei weitere schwere und vier Menschen leichte“, teilte die Polizei in Itzehoe mit. Zeugen sei es unmittelbar nach der Tat gelungen, den Tatverdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei am Bahnhof in Brokstedt festzuhalten. Der Mann, der mittelschwer verletzt sei, wurde demnach in ein Krankenhaus gebracht. 120 Fahrgäste seien in dem Zug gewesen. Sie wurden nach Polizeiangaben in einem nahe gelegenen Gasthof befragt.

Es gab erste Hinweise, dass der mutmaßliche Angreifer geistig verwirrt sein könnte, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Sicherheitskreise. Nach vorläufigen Erkenntnissen war er in Norddeutschland bislang nicht als Extremist aufgefallen, jedoch mehrfach strafrechtlich in Erscheinung getreten, erfuhr der NDR aus Ermittlungskreisen. Sütterlin-Waack sagte im NDR, dass der Mann vor sechs Tagen aus der Haft entlassen worden war.

 

PSM.Media/DPA, Foto: Systembild © IStock