Eine Milliarde Euro – Ein Blick auf die Dimensionen

Eine Milliarde Euro – Ein Blick auf die Dimensionen
Prioritäten Deutschland, Menschen hungern lassen

Mit einer Milliarde Euro: Wie viele Obdachlose könnte Deutschland von der Straße holen?

Berlin. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat kürzlich eine zusätzliche Unterstützung von 1 Milliarde Euro für syrische Flüchtlinge in der Türkei angekündigt. Diese Summe wirft in der deutschen Öffentlichkeit Debatten auf: Was könnte mit diesem Geld in Deutschland bewirkt werden, insbesondere im Kampf gegen Obdachlosigkeit? Lassen Sie uns die Zahlen beleuchten.

Obdachlosigkeit in Deutschland: Ein unterschätztes Problem

Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) lebten 2023 rund 263.000 Menschen ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Unter diesen zählen etwa:

  • 37.000 Menschen, die obdachlos auf der Straße leben,
  • 130.000 Menschen, die in Notunterkünften oder Sammelunterkünften wohnen, und
  • 96.000 Menschen, die bei Bekannten oder Verwandten untergekommen sind.

Demografische Daten:

  • Rund 70 Prozent der Obdachlosen sind Männer,
  • Frauen machen etwa 30 Prozent aus, jedoch steigt ihre Zahl rapide an,
  • Kinder und Jugendliche sind zunehmend betroffen, etwa 25.000 Kinder in Deutschland gelten als wohnungslos.

Kosten und Effekte: Wie weit reicht eine Milliarde Euro?

Die Ausgaben für den Kampf gegen Obdachlosigkeit variieren je nach Maßnahme.
Hier eine Übersicht:

Notunterkünfte

  • Kosten: 600–800 Euro pro Monat und Person
  • Reichweite: Mit 1 Milliarde Euro könnten 125.000 Menschen ein Jahr lang in Notunterkünften untergebracht werden.

Umfassende soziale Wiedereingliederung

  • Kosten: 20.000–30.000 Euro pro Jahr und Person (inkl. psychologischer Betreuung, Schuldenhilfe, Jobintegration)
  • Reichweite: Rund 33.000 obdachlose Menschen könnten vollständig rehabilitiert werden.

Langfristiger Wohnraum

  • Kosten: Bau oder Bereitstellung von Sozialwohnungen liegt bei durchschnittlich 3.000–5.000 Euro pro Quadratmeter.
  • Reichweite: Mit 1 Milliarde Euro könnten etwa 50.000 neue Sozialwohnungen gebaut oder saniert werden, was Obdachlosen und einkommensschwachen Familien zugutekäme.

Vergleich: Internationale Hilfe und nationale Herausforderungen

Die Unterstützung syrischer Flüchtlinge ist ein wichtiger humanitärer Schritt, insbesondere angesichts der 4 Millionen Flüchtlinge, die derzeit in der Türkei leben. Deutschland und die EU tragen dazu bei, die Stabilität in der Region zu fördern und die Lebensbedingungen der Geflüchteten zu verbessern.

Dennoch bleibt die Frage offen, ob die Prioritäten innerhalb der EU richtig gesetzt werden.
Einige Zahlen zum Vergleich:

  • Flüchtlingshilfe in der Türkei: Seit 2016 flossen 6 Milliarden Euro aus EU-Mitteln in humanitäre Projekte.
  • Wohnungslosenhilfe in Deutschland: 2023 wurden lediglich 2,5 Milliarden Euro für Sozialwohnungen und Obdachlosenprogramme bereitgestellt – bei 300.000 Betroffenen.

Was sagen Experten?

Sozialwissenschaftler und NGOs betonen, dass Obdachlosigkeit nicht allein durch Geld gelöst werden kann. Vielmehr bedarf es einer Strategie, die Prävention, schnelle Hilfe und nachhaltige Integration verbindet. Beispiele aus anderen Ländern wie Finnland zeigen, wie erfolgreich ein Modell wie „Housing First“ sein kann:

  • In Finnland wurde die Obdachlosigkeit in den letzten zehn Jahren um 50 Prozent reduziert, indem obdachlose Menschen vorrangig mit Wohnraum versorgt wurden.

Ein Weckruf für Politik und Gesellschaft

Mit einer Milliarde Euro könnten viele Leben verändert werden – sowohl in der Türkei als auch in Deutschland. Doch die Frage bleibt: Welche Prioritäten setzen wir als Gesellschaft?

Die Diskussion sollte nicht darauf abzielen, internationale Hilfe gegen nationale Probleme auszuspielen. Stattdessen müssen sich Politik und Gesellschaft darauf konzentrieren, effektive Lösungen für beide Herausforderungen zu finden.

  • „Teilen Sie diesen Artikel, um das Bewusstsein für Obdachlosigkeit in Deutschland zu stärken und die öffentliche Debatte über soziale Gerechtigkeit voranzutreiben!“
  • „Was denken Sie? Sollte die Milliarde Euro anders eingesetzt werden? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren und diskutieren Sie mit!“
  • „Machen Sie einen Unterschied: Unterstützen Sie lokale Obdachlosenprojekte oder informieren Sie sich über Möglichkeiten zur Hilfe vor Ort.“
  • „Bleiben Sie informiert – abonnieren Sie unseren Newsletter, um keine wichtigen sozialen Themen mehr zu verpassen!“

 

PSM.Medienagentur, Foto: Armes Deutschland © IStock