Möbelkonzern XXXLutz übernimmt Porta

Möbelkonzern XXXLutz übernimmt Porta
XXXLutz zählt zu den weltweit größten Möbelhändlern

XXXLutz kauft Porta: Möbelbranche fürchtet weitere Marktkonzentration

Westfalica. Die Möbelbranche in Deutschland steht vor einem einschneidenden Wandel: Der österreichische Möbelriese XXXLutz plant die Übernahme der Porta-Gruppe, einem der bedeutendsten deutschen Möbelhändler. Mit rund 140 Standorten in Deutschland, Tschechien und der Slowakei stellt dieser Deal eine potenziell marktverändernde Fusion dar. Die deutsche Möbelindustrie schlägt Alarm und spricht von einer „dramatischen Nachricht“.

Übernahme im Detail: Was steht auf dem Spiel?

Die geplante Übernahme umfasst sämtliche Marken der Porta-Gruppe, darunter SB-Möbel Boss, die Asko-Gruppe und den Möbelhändler Letz aus Sachsen-Anhalt. Porta beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Arbeitsverträge laut Unternehmensangaben unverändert fortbestehen sollen. Ob die bekannten Markennamen nach der Fusion bestehen bleiben, ist jedoch noch unklar.

Zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben, und der Deal steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts. Sollte die Übernahme genehmigt werden, könnte sich die ohnehin hohe Konzentration im deutschen Möbelmarkt weiter verschärfen.

Stimmen aus der Möbelindustrie: Sorgen um den Mittelstand

Die deutschen Möbelverbände sehen die geplante Übernahme mit großer Besorgnis. In einer Stellungnahme heißt es:

„Unsere mittelständischen Hersteller sehen sich seit Jahren einer wachsenden Marktmacht des Handels gegenüber und sind zu immer größeren Zugeständnissen gezwungen.“

Die wachsende Dominanz von Großkonzernen wie XXXLutz wird von Branchenkennern als Bedrohung für die Vielfalt und Wettbewerbsfähigkeit im Möbelhandel bewertet.

XXXLutz: Ein Gigant auf Expansionskurs

Die XXXLutz-Gruppe ist kein Unbekannter in der Möbelbranche. Mit über 370 Möbelhäusern in 14 Ländern, zu denen auch Marken wie Mömax und Poco gehören, sowie einem Jahresumsatz von sechs Milliarden Euro zählt das Unternehmen zu den größten Möbelhändlern weltweit. Erst im Jahr 2023 übernahm XXXLutz den Online-Möbelhändler Home24, was die Stellung des Konzerns im digitalen Handel stärkte.

Die Porta-Gruppe, gegründet 1965 in Porta Westfalica, betreibt aktuell 26 großflächige Einrichtungshäuser und 95 SB-Möbel-Boss-Filialen. Mit einem Jahresumsatz von über 1,1 Milliarden Euro (Stand 2023) gehört Porta zu den Schwergewichten des deutschen Möbelhandels.

Gründe für den Verkauf: Harte Marktbedingungen

Paul de Jong, Geschäftsführer der Porta-Holding, begründet die Entscheidung zur Übernahme mit den zunehmenden Herausforderungen in der Möbelbranche. Steigender Wettbewerbsdruck und veränderte Konsumgewohnheiten erschweren mittelständischen Anbietern die Marktteilnahme. Die Gründerfamilien Gärtner und Fahrenkamp ziehen sich mit dem Verkauf vollständig aus dem Unternehmen zurück.

Kartellrechtliche Prüfung: Kommt der Deal zustande?

Die Zustimmung des Bundeskartellamts wird über die Zukunft der Übernahme entscheiden. Experten erwarten eine intensive Prüfung, da der Zusammenschluss die Marktmacht von XXXLutz erheblich verstärken würde. Eine Entscheidung könnte maßgeblichen Einfluss auf die Struktur des deutschen Möbelmarkts haben.

Bedeutende Weichenstellung für die Möbelbranche

Die Übernahme der Porta-Gruppe durch XXXLutz könnte den Wettbewerb im deutschen Möbelhandel nachhaltig verändern. Während die Konsolidierung Vorteile wie Effizienzgewinne verspricht, wächst die Sorge um die Zukunft kleinerer Anbieter und die Preisgestaltung für Verbraucher. Die Entscheidung des Bundeskartellamts wird mit Spannung erwartet, da sie nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Implikationen haben könnte.

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PSM.Mediengruppe, Foto: Systembild: XXXLutz zählt zu den weltweit größten Möbelhändlern © IStock

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