Aldi verteuert Kaffee erneut: Preise steigen weiter

Aldi verteuert Kaffee erneut: Preise steigen weiter
Kaffee wird wieder teurer. © IStock

Aldi hebt Kaffeepreise erneut an: Warum Ihr Lieblingsgetränk jetzt teurer wird

Kaum eine andere Kaffeemarke steht so sehr für günstige Preise wie Aldi. Doch nun durchbricht der Discounter eine symbolische Grenze: Zum zweiten Mal in diesem Jahr steigen die Kaffeepreise deutlich. Ganze Bohnen, gemahlener Kaffee, Pads und Kapseln – keine Variante bleibt verschont. Wer Espresso Classico, Caffè Gustoso, Crema Dolce oder Espresso Cremosa genießt, muss nun tiefer in die Tasche greifen. Der Preis pro Kilogramm steigt um zwei Euro auf bis zu 11,99 Euro, Bio-Varianten verteuern sich sogar um 2,20 Euro pro Kilo.

Doch warum ist Kaffee plötzlich so teuer? Und trifft es bald auch andere Supermärkte?

Die Weltmarktpreise ziehen an – und Aldi zieht mit

Aldi Nord und Aldi Süd halten sich bedeckt, wenn es um die genaue Preisgestaltung geht. In einem knappen Statement gegenüber der „Lebensmittel Zeitung“ heißt es lediglich, das „sehr hohe Preisniveau“ auf dem Weltmarkt sei der Grund. Ein Blick auf die internationalen Kaffeebörsen zeigt: Die Preise sind in den letzten Monaten regelrecht explodiert. Während die erste Preiserhöhung im Januar noch moderat ausfiel, schiebt Aldi jetzt nach – mit einem satten Plus von rund 20 Prozent auf einige Produkte.

Dass Aldi diesen Schritt wagt, ist bemerkenswert. Denn der Discounter gilt als Preismacher der Branche. Wo Aldi vorangeht, ziehen oft andere nach. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis auch Lidl, Netto und Co. an der Preisschraube drehen.

Die 10-Euro-Schwelle: Ein psychologischer Wendepunkt

Besonders ins Auge fällt die nun überschrittene Marke von zehn Euro pro Kilogramm. Jahrzehntelang war Kaffee für wenige Euro zu haben – jetzt gehört das wohl endgültig der Vergangenheit an. Doch die steigenden Rohstoffpreise sind nicht der einzige Grund: Transportkosten, Düngepreise und Lohnsteigerungen in den Anbauländern treiben die Kosten ebenfalls nach oben.

Kaffee bleibt also ein Luxusprodukt – und das ausgerechnet in einer Zeit, in der Inflation und steigende Lebenshaltungskosten viele Haushalte belasten. Ein Stück Alltag wird plötzlich teurer. Was bedeutet das für Verbraucher?

Lohnt sich der Wechsel zu Alternativen?

Die Preiserhöhungen betreffen nicht nur klassische Bohnen oder gemahlenen Kaffee. Auch Kaffeepads und Kapseln verteuern sich: 40 Cent mehr für Pads, 20 Cent für Kapseln. Wer bisher auf Markenprodukte gesetzt hat, wird sich vielleicht bald nach Alternativen umsehen. Doch lohnt sich das wirklich?

Viele Verbraucher könnten nun auf Discounter-Alternativen umsteigen – doch wenn Aldi als Vorreiter anzieht, dürfte das gesamte Segment folgen. Eine mögliche Strategie: Große Vorräte anlegen, bevor der nächste Preissprung kommt. Oder sich gleich nach nachhaltigeren Alternativen umsehen: Wiederbefüllbare Kapselsysteme und Filterkaffee aus Direktimporten könnten langfristig nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel schonen.

Wie geht es weiter?

Experten sind sich einig: Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Die Nachfrage nach Kaffee bleibt hoch, während die Anbauflächen begrenzt sind. Dazu kommen klimatische Herausforderungen wie Dürreperioden in Brasilien oder Schädlingsbefall in Kolumbien. Das könnte die Preise weiter antreiben.

Obwohl viele Verbraucher genervt auf die Erhöhungen reagieren, bleibt eines klar: Kaffee ist für viele nicht verhandelbar. Ein Start in den Tag ohne die heiße Tasse? Undenkbar. Also bleibt nur eine Frage: Wie viel sind wir bereit, für unseren Genuss zu zahlen?

Verwendete Quellen
  • lebensmittelzeitung.net