Meyer Burger meldet Insolvenz in Deutschland an

Meyer Burger vor dem Aus: Insolvenzanträge und 600 bedrohte Jobs erschüttern Solarbranche
Ein Solar-Pionier wankt und mit ihm eine ganze Zukunftsbranche
Die Nachricht trifft wie ein Schlag: Das Solarunternehmen Meyer Burger hat für seine deutschen Tochterfirmen Insolvenzverfahren beantragt. Rund 600 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel mitten in einer Zeit, in der Deutschland eigentlich mehr denn je auf grüne Technologien setzen müsste.
Während die Schweizer Muttergesellschaft und der Standort in Thun bestehen bleiben sollen, ist in den deutschen Werken Stillstand eingekehrt. Mitarbeiter in Bitterfeld-Wolfen und Hohenstein-Ernstthal befinden sich seit Monaten in Kurzarbeit nun droht vielen endgültig das Aus.
Solarzellen aus Deutschland? Vorläufig gescheitert
In Thalheim, einst Symbol für Hoffnung und Hightech im Osten, arbeiten aktuell noch 331 Menschen an der Produktion von Solarzellen. Sie alle blicken in eine ungewisse Zukunft. Ähnlich düster sieht es in Hohenstein-Ernstthal aus, wo 289 Beschäftigte im Maschinenbau und der Technologieentwicklung tätig sind seit vergangenem Jahr in Kurzarbeit. Schon im Frühjahr wurde das Werk in Freiberg geschlossen.
Der Rückzug aus den USA, wo Meyer Burger die Modulproduktion gestoppt und sämtliche Mitarbeitende entlassen hat, war bereits ein Alarmsignal. Nun scheint sich die Krise auf das Herzstück des Unternehmens auszubreiten Deutschland.
Warum das Meyer-Burger-Desaster symptomatisch ist
Was hier passiert, ist mehr als die Schieflage eines einzelnen Unternehmens. Es ist ein Weckruf für die gesamte Energiewende „Made in Germany“. Denn wenn selbst ein innovativer Hersteller wie Meyer Burger am Markt kaum bestehen kann, liegt der Fehler nicht nur im Management, sondern auch im politischen Rahmen.
Subventionen fehlen, der Wettbewerb aus China ist brutal, und eine echte Industriestrategie zur Förderung der heimischen Solarproduktion? Fehlanzeige.
„Green Jobs“ in Gefahr: Was jetzt auf dem Spiel steht
Der Verlust von 600 Jobs ist nicht nur eine regionale Katastrophe er sendet ein fatales Signal an alle Fachkräfte, Gründer und Investoren im Bereich erneuerbare Energien. Warum in Deutschland bleiben, wenn selbst führende Unternehmen scheitern?
Das Dilemma: Die Politik spricht von Energiewende und Technologiestandort aber schafft es nicht, diesen Worten Taten folgen zu lassen. Die Insolvenz von Meyer Burger könnte zum Paradebeispiel eines Landes werden, das zwar hohe Ziele formuliert, aber seine Vorreiter ziehen lässt.
Ein letzter Hoffnungsschimmer?
Laut Unternehmensangaben sollen die Sanierungsverhandlungen nun unter Aufsicht eines vorläufigen Insolvenzverwalters weitergeführt werden. Ob das reicht, um die deutschen Standorte zu retten, ist mehr als fraglich. Die Frist zur Vorlage der Geschäftszahlen wurde verlängert ein letztes Atemholen?
Jetzt entscheidet sich, ob Deutschland die grüne Zukunft ernst meint
Ob Meyer Burger gerettet werden kann, ist ungewiss. Sicher ist nur: Die Branche beobachtet genau, wie Deutschland auf dieses Warnsignal reagiert. Wird der Solar-Standort gestärkt oder lässt man ihn sterben?
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- Nachrichtenagentur Reuters