Aktivrente: Milliarden-Entlastung für Rentner

Aktivrente entlastet arbeitende Rentner ab 2026 um rund eine Milliarde Euro
Aktivrente soll spürbare Entlastung bringen
Berlin. Die Bundesregierung plant eine weitreichende Reform: Mit der sogenannten Aktivrente sollen arbeitende Rentner ab 2026 deutlich entlastet werden. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung geht aus Zahlen des Bundesfinanzministeriums hervor, dass die Regelung zu steuerlichen Mindereinnahmen von knapp einer Milliarde Euro pro Jahr führen wird.
Im Bundeshaushalt für 2026 sind demnach bereits 900 Millionen Euro eingeplant. Ab 2027 rechnet das Ministerium mit einer Entlastung von rund einer Milliarde Euro.
Steuerfrei arbeiten im Ruhestand
Kern der Aktivrente ist ein Steuerfreibetrag: Wer über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus erwerbstätig ist, soll künftig bis zu 2000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen dürfen. Das Modell soll Anreize schaffen, länger im Beruf zu bleiben und damit auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Politische Einigung in Würzburg
Auf ihrer zweitägigen Klausurtagung in Würzburg hatten die Spitzen der Koalitionsfraktionen von CDU, CSU und SPD am Freitag ein umfassendes Rentenpaket beschlossen. Die Aktivrente ist ein zentrales Element dieses Pakets. Das Gesetz soll noch im Laufe dieses Jahres verabschiedet werden, um Anfang 2026 in Kraft treten zu können.
„Wir müssen jetzt ins Machen kommen und Deutschland voranbringen. Wir brauchen einen Aufbruch“, erklärte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann gegenüber der Bild. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung betonte er: „Es ist völlig klar, dass die Aktivrente kommt und einen wertvollen Beitrag auf vielen Ebenen leisten wird für den Einzelnen, weil sich Leistung spürbar lohnt, und für uns als Gesellschaft, weil wir das Wissen und die Fähigkeiten der Ruheständler weiter nutzen.“
Chancen und Kritik
Befürworter sehen in der Aktivrente einen doppelten Gewinn: Rentner profitieren finanziell, während die Wirtschaft von erfahrenen Fachkräften profitiert. Auch Arbeitgeberverbände haben die Pläne begrüßt.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Gewerkschaften warnen, dass die Aktivrente kein Ersatz für eine stabile gesetzliche Rente sein dürfe. Zudem sei fraglich, wie viele ältere Arbeitnehmer tatsächlich bereit seien, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten.
Gesellschaftliche Bedeutung
Angesichts des demografischen Wandels steht die Rentenpolitik in Deutschland seit Jahren unter Druck. Die Aktivrente soll dazu beitragen, die Arbeitskraft älterer Generationen besser zu nutzen und gleichzeitig deren Lebensleistung stärker anzuerkennen.
Ob die Maßnahme den gewünschten Effekt erzielt, wird sich erst nach der Einführung zeigen. Klar ist: Für viele Ruheständler könnte sich die Verlängerung der Berufstätigkeit finanziell deutlich lohnen.
Fazit:
Die Aktivrente ist ein Baustein im Ringen um eine nachhaltige Rentenpolitik. Sie verspricht Entlastung für Millionen arbeitender Senioren und zugleich einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel.
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Bild-Zeitung, 30. August 2025
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Süddeutsche Zeitung, 30. August 2025