Falscher Zahnarzt in Tschechien führte OPs durch

Falscher Zahnarzt in Tschechien führte OPs durch
Falscher Zahnarzt in Tschechien fliegt auf © Presse Online GmbH

Falscher Zahnarzt in Tschechien: Illegale Praxis, echte Operationen, schockierende Enthüllungen

Der Albtraum beim Zahnarzt wurde Realität

Zähneziehen ohne Diplom, Operationen unter Narkose, ein perfekt eingerichtetes Behandlungszimmer doch alles war ein Trugbild. In der tschechischen Stadt Havlíčkův Brod wurde jetzt ein Skandal aufgedeckt, der selbst erfahrene Ermittler sprachlos macht: Ein 22-jähriger Mann gab sich über Jahre hinweg als Zahnarzt aus ganz ohne medizinische Ausbildung. Was nach einem schlechten Krimi klingt, ist bittere Realität für dutzende ahnungslose Patienten.

Mit Halbwissen zur „Praxis“ So lief der Schwindel

Online-Wissen statt Studium: Der junge Mann hatte keine zahnärztliche Ausbildung. Stattdessen eignete er sich seine „Fachkenntnisse“ durch Internetrecherche an Tutorials, Forenbeiträge und YouTube-Videos dienten offenbar als Ersatz für Hörsaal und Staatsexamen.

Operationen unter Narkose: Gemeinsam mit einer 50-jährigen Assistentin und einem 44-jährigen Komplizen betrieb er eine voll ausgestattete Zahnarztpraxis. Laut Polizei führte er nicht nur Routinebehandlungen wie Zahnsteinentfernung oder Füllungen durch sondern setzte Patienten sogar unter Narkose und operierte. Ein riskantes Spiel mit der Gesundheit.

185.500 Euro verdient ohne Lizenz: Über eine selbst gestaltete Webseite bot das Trio zahnärztliche Leistungen an. Die Praxis wirkte professionell, die Abläufe routiniert doch alles war illegal. Insgesamt soll das Trio umgerechnet 185.500 Euro eingenommen haben.

Die Rollen der Komplizen:
Die 50-jährige Frau agierte als Assistentin während der Behandlungen.
Der 44-jährige Mann stellte nicht nur die Praxisräume zur Verfügung, sondern half auch bei der Herstellung von Prothesen.

Anklagepunkte & Konsequenzen:
Die Polizei ermittelt wegen illegaler Geschäftstätigkeit, Geldwäsche, versuchter Körperverletzung, Diebstahl und sogar Drogenhandel. Die drei Verdächtigen haben laut Behörden bereits gestanden. Es drohen bis zu acht Jahre Haft.

Wie konnte das passieren?

Wie kann es sein, dass eine Praxis über Monate hinweg ohne ärztliche Lizenz arbeitet, Patienten betäubt und niemand merkt etwas? Der Fall wirft massive Fragen zur staatlichen Kontrolle, Patientenaufklärung und Digitalisierung medizinischer Informationen auf. Denn der Zugang zu Wissen im Netz ist Fluch und Segen zugleich.

Wenn Vertrauen zur Falle wird

Dieser Fall ist mehr als nur eine bizarre Nachricht er ist ein Weckruf. Vertrauen darf kein Freibrief für Betrug sein, und medizinische Leistungen gehören in professionelle Hände. Wer sich als Arzt ausgibt, ohne einer zu sein, gefährdet nicht nur Leben, sondern erschüttert auch das Fundament unseres Gesundheitswesens.

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Verwendete Quellen
  • idnes.cz

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