Deutschland und Österreich geht das Gas aus

Deutschland und Österreich geht das Gas aus
Gaspreise gehen in doe höhe

Gaspreis wird explodieren

Gasreserven: Spätestens Mitte des Jahres ist Schluss: kein Erdgas mehr in Speichern – Die Füllstände stehen bei 30,40 Prozent. Auch Öl und Strom werden noch einmal deutlich teurer. Die Angst vor einer weiteren Verknappung der Liefermengen infolge des Kriegsgeschehens wächst.

Die Scholz-Regierung hat kürzlich die Zertifizierung von Nord Stream 2 ausgesetzt. Ein Sieg für die USA, der die Ostsee-Gaspipeline schon lange ein Dorn im Auge ist. Denn man will sein teures Fracking-Gas in Europa an den Mann bringen. Doch für Europa bedeutet das Aus von Nord Stream 2 auch das Ende der Versorgungssicherheit. Die ohnehin angespannte Versorgungssituation wird sich weiter verschlechtern, die Preise in die Höhe schnellen. Die Gasspeicher in Deutschland und Österreich sind fast leer, die Reserven reichen gerade noch bis Mitte diesen Jahres, wenn überhaupt.

Hatten die Preise für Kohle, Öl und Gas im Laufe der Woche noch recht moderat auf die Vorgänge im Osten Europas reagiert, zogen die Preise nun deutlich an. „Der Markt preist also eine massive Angebotsverknappung ein“. Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen kündigte an, dass man Gas aus den USA importieren werde. Dieses wird enorm umweltschädigend gefördert und zu horrenden Preisen verkauft.

Gaspreis wird explodieren

Der ehemalige russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat auf Twitter sogar auf Deutsch darauf hingewiesen, dass durch die Anordnung von Scholz der Gaspreis in Europa bald auf 2.000 Euro pro Kubikmeter Gas steigen könnte. Das wäre eine Verzehnfachung des derzeitigen Preises. Die Auswirkungen auf Strom- und Heizkosten wären verheerend. „Den bislang höchsten Gaspreis haben wir im Dezember gesehen, wo eine Megawattstunde Erdgas 180 Euro kostete. Jetzt könnte dieser Rekordpreis sogar noch übertroffen werden.“

 

 

Die Pipelines, die Europa und Deutschland mit Erdgas versorgen, verlaufen zum Teil durch die Ukraine. Darunter sind die „Bruderschaft“-Pipeline mit einer Kapazität von 100 Milliarden Kubikmeter und die Sojus-Pipeline mit 32 Milliarden Kubikmeter Kapazität. Sollten die Verbindungen beschädigt oder zerstört werden, gelangt Erdgas aber auch durch Nord Stream 1 quer durch die Ostsee und durch die Jamal-Pipeline über Weißrussland und Polen nach Westeuropa.

Die Gesamtkapazität dieser Pipelines ist insgesamt deutlich höher als die jährlichen Gasimporte. 2021 flossen lediglich 40 von 183 Kubikmetern durch die Ukraine. Ein Ausfall wäre also mit Blick auf die Versorgungssicherheit über die restlichen Leitungen kompensierbar.

Etwas anders sieht es am Ölmarkt aus: Sollte es zu einem teilweisen Ausfall der russischen Öllieferungen kommen, könnten die anderen großen Produzentenländer das nur bedingt ausgleichen. Russland ist einer der größten Erdöllieferanten für Europa, allein Deutschland importierte im Jahr 2020 knapp 179 Millionen Barrel.

Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) können innerhalb kurzer Zeit aber nur 2,2 Millionen Barrel pro Tag an freien Förderkapazitäten aktiviert werden. In einem Zeitraum von 90 Tagen sind es immerhin 5,1 Millionen Barrel. Die USA, Japan und Australien erwägen außerdem, die Notfallreserven anzuzapfen, sollte es zu Versorgungsengpässen kommen.

In jedem Fall dürfte der Krieg zwischen der Ukraine und Russland die Energiepreise auch in Zukunft weiter steigen lassen. Auch die Preise für Kohle ziehen seit vier Tagen an. Das trifft vor allem Verbraucher in Europa hart, die bereits seit Monaten unter Rekordpreisen für Strom, Öl und Gas leiden.

Da Russland auch ein wichtiger Exporteur von Metallen ist, gingen auch hier die Preise entsprechend in die Höhe. Aluminium und Zinn sind derzeit auf einem Rekordhoch. Nickel ist so teuer wie seit 11 Jahren nicht.

Spätestens Mitte des Jahres ist Schluss: kein Erdgas mehr in Speichern

Die Betreiber der Webseite kreativbastelstube.de haben die Daten der Info-Seite “Aggregated Gas Storage Inventory” (AGSI ), auf der die Gasfüllständen angeführt sind, aufbereitet und auf ihrer Internetseite einen Countdown-Rechner für Deutschland und Österreich eingerichtet. Dieser zeigt, bis wann das in den Speichern derzeit vorhandene Erdgas noch ausreichen wird.

 

AGSI/DPA/WB, Foto: Systembild © IStock