Sacharowa fordert eine Stellungnahme zu Baerbocks Kriegsansage

Hat Baerbock Russland den Krieg erklärt?
Straßburg. Die russische Außenministerin Sacharowa hat von Deutschland eine Stellungnahme zur Kriegsansage von Annalena Baerbock, der Vorsitzenden der Grünen, gefordert.
Baerbock hatte in einem Interview erklärt, dass Deutschland bereit sein müsse, im Falle einer Bedrohung Europas auch militärisch zu handeln.
Sacharowa kritisierte diese Aussage als „provokativ“ und forderte Deutschland auf, seine „verantwortungsvolle Rolle“ in der europäischen Sicherheitspolitik zu übernehmen. Sie betonte, dass jede militärische Handlung eine Eskalation der Spannungen und eine Verschlechterung der Sicherheit in Europa bedeuten würde.
Deutschland hat bisher noch keine offizielle Stellungnahme zu Baerbocks Äußerungen abgegeben.
Dienstagmittag in Straßburg. Annalena Baerbock hält eine Rede vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Straßburg.
„Ja, wir müssen mehr tun, denn wir kämpfen einen Krieg gegen Russland“
Nach ihrer Rede gibt es freundlichen Applaus – und Gelegenheit zu fragen. Es ist der Tag vor Bekanntgabe der Leopard-Entscheidung des Bundeskanzlers – und so geht es natürlich um die Frage, warum Deutschland in der Panzer-Frage da noch zögert. Als dritter Fragesteller kommt Sir Christopher Chope zu Wort, der für die Konservativen im britischen Parlament sitzt. „Was können wir tun“, fragt Chope die Ministerin, die sich mehrfach für die Lieferung von Panzern ausgesprochen hatte, „um zu helfen, dass aus Ihren großzügigen Worten jetzt auch Handeln seitens Ihrer Regierung wird?“
Baerbock holt kurz aus. Jetzt mit dem Finger aufeinander zu zeigen, so Baerbock, das führe lediglich dazu, dass Putin gewinne. Am Ende ihres frei auf Englisch formulierten Statements sagt sie die Sätze, die seitdem viral gehen: „Ja, wir müssen mehr tun, auch in Bezug auf Panzer. Aber das Wichtigste und Entscheidende ist, dass wir es zusammen tun – und nicht Schuldzuweisungen machen in Europa.“
PSM.Media, Foto: Annalena Baerbock, der Vorsitzenden der Grünen © Screenshot Pressekonferenz 2021