Proteste gegen Touristen auf Mallorca: Ein wachsender Unmut

Proteste gegen Touristen auf Mallorca: Ein wachsender Unmut
Zahlreiche Menschen nehmen in der Inselhauptstadt an einer Demonstration gegen den Massentourismus auf Mallorca teil. Player: audioMallorca: Demo gegen Massentourismus 3 Min Spanische Insel Mallorca Zehntausende protestieren gegen Massentourismus Stand: 22.07.2024 07:59 Uhr Es war nicht die erste Demonstration dieser Art in Spanien: Einheimische fühlen sich zunehmend überrannt von Urlaubsreisenden. Auch auf Mallorca führt der Massentourismus zu steigenden Mieten, Lärm und Schmutz. Mehrere Tausend Einheimische haben auf der spanischen Ferieninsel Mallorca gegen Massentourismus demonstriert. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 20.000. Die Veranstalter sprachen gar von 50.000, was von Beobachtern vor Ort allerdings als zu hoch gegriffen bezeichnet wurde. Der Demonstrationszug führte vom Park Ses Estacions durch die Altstadt von Palma de Mallorca. Der Protest war vielfältig: "Euer Luxus, unser Elend" war sinngemäß auf einem Plakat zu lesen, auf einem anderen hieß es: "Wir wollen nicht die Vorreiter beim Anstieg der Wohnkosten sein". Ein Transparent kritisierte auf Deutsch "Killerflüge". Schon vor acht Wochen hatten bis zu 25.000 Menschen in Palma gegen Massentourismus demonstriert. Auch in anderen spanischen Urlaubsorten wie Barcelona und Málaga sowie auf den Kanaren regt sich der Unmut. Ein junger Mann demonstriert in Palma de Mallorca mit dem Modell eines Kreuzfahrtsschiffs gegen Massentourismus. Kreativer Protest: Ein Jugendlicher trägt das Modell eines Kreuzfahrtschiffs durch die Straßen, um gegen Massentourismus zu demonstrieren. Kritik: Vom Tourismus profitieren nur wenige Für Mallorca ist der Tourismus zwar überlebenswichtig. Aber Demonstranten klagen, dass nur eine Minderheit profitiere. Die große Mehrheit arbeite zu niedrigen Gehältern in der Tourismusbranche und verdiene nicht genug, um die immer teureren Wohnungen zu bezahlen. Zudem zerren Staus, Lärm und Schmutz an den Nerven der Insulaner. Zum Vergleich: Auf den Balearen, deren Hauptinsel Mallorca ist, leben knapp 1,2 Millionen Menschen. Im vergangenen Jahr waren es 15-mal so viele Touristen, die auf die Inseln kamen. Unter den insgesamt 18 Millionen Reisenden waren 4,6 Millionen aus Deutschland und 3,4 Millionen aus Großbritannien. Tourismusbranche warnt

Zehntausende protestieren gegen Massentourismus

Barcelona. Die spanische Ferieninsel Mallorca erlebte erneut eine große Demonstration gegen den Massentourismus. Einheimische klagen über steigende Mieten, Lärm und Schmutz, während die Zahl der Urlauber stetig zunimmt. Der Unmut wächst auch in anderen spanischen Urlaubsorten wie Barcelona, Málaga und auf den Kanaren.

Gründe für die Proteste

Mehrere Tausend Einheimische versammelten sich in Palma de Mallorca, um gegen die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu protestieren. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 20.000, während die Veranstalter von 50.000 sprachen. Die Demonstranten zogen vom Park Ses Estacions durch die Altstadt von Palma und trugen Plakate mit Aufschriften wie „Euer Luxus, unser Elend“ und „Wir wollen nicht die Vorreiter beim Anstieg der Wohnkosten sein“. Auch auf Deutsch wurde Kritik laut: „Killerflüge“.

Hintergründe und Zahlen

Mallorca ist stark vom Tourismus abhängig, der 45 Prozent der Wirtschaftsleistung der Insel ausmacht. Rund 20 Milliarden Euro brachten die Urlauber im letzten Jahr ein. Allerdings profitieren laut den Demonstranten nur wenige von diesem Wirtschaftszweig. Die Mehrheit der Inselbewohner arbeitet zu niedrigen Löhnen in der Tourismusbranche und kämpft mit den steigenden Lebenshaltungskosten. Auf den Balearen, zu denen Mallorca gehört, leben etwa 1,2 Millionen Menschen. Im vergangenen Jahr besuchten jedoch 18 Millionen Touristen die Inseln, darunter 4,6 Millionen Deutsche und 3,4 Millionen Briten.

Reaktionen und Forderungen

Die Demonstrationen sind Ausdruck eines tiefen Unbehagens vieler Bewohner, die sich von den negativen Folgen des Massentourismus belastet fühlen. Die konservative Regionalregierungschefin der Balearen, Marga Prohens, äußerte Verständnis für die Sorgen der Einwohner und appellierte, dass die Proteste friedlich bleiben sollten. Sie warnte vor Vandalismus, wie er in Barcelona vorkam.

Ausblick

Die Tourismusbranche warnt vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen, sollte der Tourismus stark eingeschränkt werden. Dennoch wächst der Druck auf die Verantwortlichen, Lösungen zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der Einwohner als auch der Touristen berücksichtigen. Die Atmosphäre bei den Protesten war weitgehend positiv, und einige Urlauber zeigten Verständnis und applaudierten den Demonstranten.

Fazit

Die Proteste auf Mallorca sind ein Zeichen des wachsenden Unmuts der Einheimischen über die negativen Auswirkungen des Massentourismus. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf die Forderungen reagieren und ob es gelingt, einen nachhaltigen und fairen Tourismus zu gestalten.

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur, Foto: Systembild © IStock