Energiepolitik jetzt anpassen: Rettung für die Ernährungsindustrie

Energiepolitik jetzt anpassen: Rettung für die Ernährungsindustrie
Podium der Pressekonferenz Energieintensive Ernährungsindustrie © OVID

Wettbewerbsfähigkeit durch Reformen: Die energieintensive Ernährungsindustrie fordert politische Unterstützung

Berlin. Zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin hat die Verbändeallianz Energieintensive Ernährungsindustrie an die Politik appelliert, die Rahmenbedingungen für die Wettbewerbsfähigkeit und Transformation der Ernährungswirtschaft zu verbessern. Angesichts steigender Energiepreise und wachsender Herausforderungen sieht die Allianz dringenden Handlungsbedarf, insbesondere in Bezug auf Gas- und Strompreise, eine Reform der Netzentgelte und den Schutz vor Carbon Leakage.

Herausforderungen der energieintensiven Ernährungswirtschaft

Die Ernährungsindustrie zählt zu den systemrelevanten Sektoren Deutschlands und ist ein zentraler Bestandteil der Lebensmittelversorgung. Mit einem Jahresumsatz von 218 Milliarden Euro und über 636.000 Beschäftigten ist sie der viertgrößte Industriezweig des Landes. Doch hohe Energiekosten belasten vor allem die mittelständisch geprägte Branche erheblich.

Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Präsidentin des OVID Verbandes, betont:
„Wir sind Europameister in der Verarbeitung von Ölsaaten, aber in der Diskussion um Energiepreise und Wettbewerbsnachteile kaum präsent. Das muss sich ändern, um unsere Produktionsstandorte zu sichern.“

Forderungen an die Politik

Um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, fordert die Verbändeallianz unter anderem:

  1. Niedrigere Gaspreise: Die Wiedereinführung des Spitzenausgleichs ist essenziell, da dessen Wegfall insbesondere prozesswärmeintensive Unternehmen wie Ölmühlen, Mälzereien und Hefeproduzenten erheblich belastet.
  2. Reform der Netzentgelte: Eine praktikable Anpassung könnte die Stromkosten langfristig senken.
  3. Strompreiskompensation: Die bestehende Förderung muss ausgeweitet werden, um Unternehmen vor einer Produktionsverlagerung ins Ausland zu schützen.
  4. Investitionen in die Netzinfrastruktur: Ein beschleunigter Ausbau ist entscheidend, um die Energieeffizienz zu steigern und die Transformation der Branche voranzutreiben.

Bastian Fassin, Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), ergänzt:
„Ohne den Schutz vor Carbon Leakage werden deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb weiter zurückfallen.“

Positionspapier: Energiepolitische Prioritäten

Die Allianz hat hierzu das Positionspapier „Energiepolitische Prioritäten – für die Energieintensive Ernährungsindustrie“ vorgelegt. Es unterstreicht die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen die schleichende Deindustrialisierung und fordert eine stärkere Berücksichtigung der Branche in der politischen Diskussion.

Hintergrund und Bedeutung der Branche

Die deutsche Ernährungsindustrie umfasst etwa 6.000 Betriebe, von denen 90 % mittelständisch sind. Mit einer Exportquote von 35 % tragen deutsche Lebensmittel zur Versorgung internationaler Märkte bei. Produkte aus Deutschland stehen weltweit für Qualität und Innovation.

Mitzeichnende Verbände

Die Forderungen werden von folgenden Verbänden getragen:

  • Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE)
  • Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI)
  • Deutscher Mälzerbund (dmb)
  • Deutscher Verband der Hefeindustrie
  • OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie
  • Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS)

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Verwendete Quellen
  • OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V.

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