Orangensaft wird Luxus: Warum die Preise explodieren

Orangensaft wird Luxus: Warum die Preise explodieren
Rohstoff für Orangensaft wird immer knapper © IStock

Orangensaft wird zum Luxusgut: Preisanstieg, Ernteausfälle und Hersteller-Tricks

Preisschock: Warum Orangensaft immer teurer wird

Orangensaft, ein Alltagsgetränk für viele Menschen, wird zunehmend zum Luxusartikel. Laut einer aktuellen Recherche von Foodwatch stieg der Preis für Orangensaft im Vergleich zum Januar 2023 um bis zu 85 Prozent. Ein Liter „Hohes C Milde Orange“ kostet bei Edeka mittlerweile 3,99 Euro – ein Plus von 67 Prozent innerhalb eines Jahres. Auch Discounterprodukte wie „Rio d’Oro“ von Aldi verzeichnen einen Preisanstieg von 2,29 Euro auf 2,99 Euro.

Die Gründe dafür liegen tief in den Anbaugebieten: Wetterextreme und Krankheiten haben die Ernte massiv beeinträchtigt.

Wetterextreme in Brasilien und Spanien: Die Hauptursache

Brasilien, der weltweit größte Produzent von Orangen, verzeichnet die schlechteste Ernte seit 1988. Fundecitrus, der brasilianische Zitrusverband, prognostiziert einen Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hitzewellen und Dürrephasen erschweren das Wachstum der Orangenbäume, insbesondere in der entscheidenden Blütezeit. Zusätzlich setzt die Krankheit Citrus Greening den Plantagen stark zu, wodurch ganze Flächen neu bepflanzt werden müssen – ein zeit- und kostenintensiver Prozess.

Auch Europa bleibt von Wetterextremen nicht verschont: Im November 2024 verwüsteten heftige Unwetter in Spanien die Anbauflächen der Region Valencia, einer der wichtigsten Lieferanten für Zitrusfrüchte. Die Folge sind Lieferengpässe und steigende Preise auf dem europäischen Markt.

Shrinkflation: Hersteller reagieren auf die Krise

Neben den gestiegenen Produktionskosten wenden Hersteller zunehmend sogenannte Shrinkflation an, um ihre Gewinnmargen zu sichern. Dabei werden entweder kleinere Verpackungen verkauft oder der Orangensaftanteil reduziert, ohne die Preise anzupassen. So enthält „Granini Trinkgenuss Orange“ nur noch 50 Prozent Orangensaft, während andere Marken wie Valensina statt eines Liters nur noch 700 Milliliter anbieten.

Diese Praktiken sorgen bei Verbraucherschützern für Kritik. Bereits im November 2023 warnte Klaus Heitlinger, Geschäftsführer der deutschen Fruchtsaft-Industrie, vor der Verknappung und steigenden Preisen. Lars Wagener, CEO von Eckes-Granini, äußerte damals die Befürchtung, dass Orangensaft bald zum Luxusgut werden könnte.

Wie Verbraucher reagieren können

Für Verbraucher bedeutet der Preisanstieg, dass sie bewusster einkaufen müssen. Hier sind einige Tipps, um die Kosten zu senken:

  • Saisonale Angebote nutzen: Discounter und Supermärkte bieten gelegentlich Rabattaktionen für Fruchtsäfte an.
  • Alternativen wählen: Mischsäfte oder Direktsäfte aus anderen Früchten können eine günstigere Option sein.
  • Hausgemachte Säfte: Selber gepresste Säfte sind eine Möglichkeit, frischen Geschmack zu genießen und Kosten zu sparen.

Fazit: Ein Luxusgut im Wandel

Orangensaft ist längst kein Alltagsprodukt mehr. Die Kombination aus Wetterextremen, Krankheiten und wirtschaftlichen Anpassungen macht ihn zu einem teuren Genuss. Ob und wann sich die Preise stabilisieren, bleibt ungewiss. Für die Verbraucher ist es daher wichtiger denn je, informiert zu bleiben und bewusste Entscheidungen zu treffen.

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Verwendete Quellen
  • foodwatch.org