Berlin: Grüne Woche 2025 startet

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche prägt die Grüne Woche 2025: Weniger Tiere, mehr politische Debatten
Die Grüne Woche 2025 in Berlin hat unter besonderen Umständen begonnen: Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg sorgt für drastische Einschränkungen im Tierprogramm der beliebten Agrarmesse. Gleichzeitig werden politische Forderungen laut, die den Auftakt der Messe überschatten.
Maul- und Klauenseuche: Vorsichtsmaßnahmen auf der Grünen Woche
Der Nachweis der Maul- und Klauenseuche bei einer Wasserbüffelherde in Hönow (Brandenburg) führt zu strengen Sicherheitsvorkehrungen auf der Messe. Lars Jaeger, Direktor der Grünen Woche, betonte, dass in Abstimmung mit dem Veterinäramt keine Paarhufer vor Ort sein werden. Stattdessen konzentriert sich das Live-Programm auf Tiere wie Pferde, Kaninchen und Esel, um die Vielfalt der Landwirtschaft dennoch erlebbar zu machen.
Bauernpräsident fordert Bürokratieabbau und Politikwechsel
Zum Auftakt der Grünen Woche hat Bauernpräsident Joachim Rukwied einen Politikwechsel in der deutschen Agrarpolitik gefordert. „Ein wirksamer Bürokratieabbau ist dringend notwendig, um die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln sicherzustellen“, erklärte er. Angesichts unsicherer Zeiten warnte Rukwied vor einer steigenden Abhängigkeit von Lebensmittelimporten und forderte einen „grundsätzlichen Neustart“ in der Agrarpolitik.
Großdemonstration für eine sozial-ökologische Agrarwende
Parallel zur Grünen Woche mobilisiert das Bündnis „Wir haben es satt“ für eine Demonstration am Samstag in Berlin. Unter dem Motto „Wer profitiert hier eigentlich?“ verlangen rund 60 Organisationen, dass die künftige Bundesregierung Gemeinwohl vor Konzerninteressen stellt. Kampagnenleiterin Anne Skambraks kritisierte die „verlorenen Jahre“ der aktuellen Ampel-Regierung und rief zu einer Agrarpolitik auf, die sozial und ökologisch zukunftsfähig ist.
Für die Demonstration, die wenige Wochen vor der Bundestagswahl 2025 stattfindet, werden etwa 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Die Proteste setzen ein Zeichen für eine nachhaltige Agrarpolitik, während in Berlin zeitgleich die internationale Agrarministerkonferenz stattfindet.
Grüne Woche erwartet 300.000 Besucher
Trotz der Einschränkungen aufgrund der Maul- und Klauenseuche rechnen die Veranstalter der Grünen Woche bis zum 26. Januar 2025 mit rund 300.000 Besucherinnen und Besuchern. Die Agrarmesse bietet zahlreiche Stände, die Produkte und Innovationen aus der Landwirtschaft präsentieren, sowie ein abwechslungsreiches Programm für Familien und Fachleute.
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- Messse Berlin GmbH