Ukraine einigt sich offenbar mit USA auf Rohstoff-Abkommen

Ukraine und USA einigen sich auf umstrittenen Rohstoff-Deal – Trump fordert 50 Prozent aller Einnahmen
Washington/Kiew – Ein geopolitisches Erdbeben: Die Ukraine steht vor der Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens mit den USA, das weitreichende wirtschaftliche und politische Folgen haben könnte. Berichten der Financial Times und der Nachrichtenagentur AFP zufolge hat sich Kiew darauf eingelassen, der US-Regierung unter Donald Trump Zugriff auf 50 Prozent der künftigen Einnahmen aus seltenen Erden, Öl und Gas zu gewähren.
Die Hintergründe des Rohstoff-Deals
Laut einem letzten Entwurf des Abkommens sollen die Erlöse nicht direkt an die USA fließen, sondern in einen speziellen Fonds übertragen werden, auf den Washington Zugriff hat. Dieser Fonds soll offiziell dem Wiederaufbau der Ukraine dienen, während Sicherheitsgarantien durch die USA weiterhin ausgeschlossen bleiben – ein Punkt, den Präsident Wolodymyr Selenskyj mehrfach gefordert hatte.
Die Einigung sei bereits von den ukrainischen Ministern für Justiz, Wirtschaft und Äußeres gebilligt worden, heißt es. Selenskyj selbst werde am Freitag nach Washington reisen, um den Vertrag mit Trump zu unterzeichnen.
Warum gibt die Ukraine nach?
Seit Beginn des Krieges mit Russland ist die Ukraine wirtschaftlich stark geschwächt und von westlicher Hilfe abhängig. Trump machte bereits vor Monaten deutlich, dass er weitere Unterstützung nicht ohne Gegenleistungen gewähren werde. Der Deal könnte als politische Versicherung dienen, um sich die Hilfe der USA für den andauernden Konflikt mit Russland zu sichern.
Internationale Beobachter warnen jedoch vor weitreichenden Konsequenzen: Durch die enge wirtschaftliche Verflechtung mit Washington könnte Kiew in eine ungleiche Abhängigkeit geraten. Kritiker sprechen von einem „Ausverkauf nationaler Ressourcen“.
Russland kontert mit eigenem Angebot an die USA
Der geopolitische Poker um Rohstoffe eskalierte weiter, als Wladimir Putin ebenfalls ein Abkommen mit den USA ins Spiel brachte. In einem Interview mit dem Staatsfernsehen bot der Kreml-Chef Washington eine Kooperation zur Erschließung seltener Erden in russischen Gebieten sowie den besetzten Teilen der Ukraine an.
Putin betonte, Russland verfüge über gigantische Vorkommen, insbesondere in Sibirien, im Kaukasus und im Hohen Norden. Dieser Schritt wird als Versuch gewertet, Trump wirtschaftlich und geopolitisch für sich zu gewinnen – und damit den Einfluss der USA in der Ukraine zu schwächen.
Wird das ukrainische Parlament zustimmen?
Das letzte Wort liegt beim ukrainischen Parlament. Schon jetzt regt sich Widerstand: Oppositionspolitiker und Wirtschaftsexperten kritisieren die mangelnde Transparenz des Deals und warnen vor langfristigen wirtschaftlichen Risiken.
Ein riskanter Balanceakt zwischen Hilfe und Abhängigkeit
Der Rohstoff-Deal zwischen der Ukraine und den USA könnte sich als historischer Wendepunkt erweisen – entweder als notwendige Finanzspritze oder als wirtschaftliche Fessel. Die kommenden Tage werden zeigen, ob Selenskyj mit seiner Entscheidung das Fundament für eine stabilere Ukraine legt oder ob er damit einen neuen geopolitischen Konflikt entfacht.
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- Nachrichtenagenturen AFP, Reuters