VW verliert über 1 Mrd. € Porsche drückt Ergebnis
VW rutscht mit 1,07 Mrd. € Verlust ins Minus Porsche wird zum Problemfall
Das Wichtigste in Kürze
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Verlust: 1,072 Mrd. € im dritten Quartal
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Hauptgrund: Belastungen durch Porsche-Strategiewechsel
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Umsatz: +2,3 % auf 80,3 Mrd. €
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Belastungen gesamt: 7,5 Mrd. € seit Jahresbeginn
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Prognose: Zum dritten Mal gesenkt
Der Volkswagen-Konzern (VW) hat im dritten Quartal 2025 einen Verlust von 1,072 Milliarden Euro gemeldet. Ursache sind hohe Sonderlasten bei der Tochter Porsche AG, schwache E-Auto-Verkäufe und Handelshemmnisse durch neue US-Zölle. Der Wolfsburger Autobauer steht damit vor seiner größten Ergebnisbelastung seit der Dieselkrise.
Porsche wird zum Risiko im Konzernverbund
Strategiewechsel mit hohem Preis
Porsche reagierte im September mit einem kostspieligen Kurswechsel auf die E-Auto-Flaute in China und den verschärften Wettbewerbsdruck. Die Folge: operative Verluste von rund 967 Millionen Euro allein im dritten Quartal.
Volkswagen bezifferte die Belastungen aus dem Porsche-Debakel auf mehr als 5 Milliarden Euro.
Laut VW-Finanzchef Arno Antlitz habe die Anpassung der Strategie „kurzfristig deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen, langfristig aber Stabilität sichern“.
Operatives Ergebnis besser als befürchtet
Trotz der Verluste lag das operative Minus (EBIT) mit 1,3 Milliarden Euro über den Analystenerwartungen (-1,7 Mrd. €). Der Umsatz stieg um 2,3 Prozent auf 80,3 Milliarden Euro ein leichter Lichtblick.
Antlitz sprach von einem „gemischten Bild“:
„Wir machen Fortschritte bei der Restrukturierung und sehen solide Nachfrage bei Verbrennern und Elektrofahrzeugen doch der Hochlauf der E-Modelle belastet die Marge erheblich.“
Seit Jahresbeginn summieren sich die Zoll- und Strukturkosten auf 7,5 Milliarden Euro.
Globale Herausforderungen für die Autoindustrie
China schwächelt USA schotten sich ab
China, lange wichtigste Ertragsquelle für VW und Audi, verliert an Dynamik. Premiumkunden greifen seltener zu europäischen Marken. Zugleich erschweren US-Zölle unter Präsident Trump den Export.
Branchenanalysten von Bernstein Research sehen darin ein Warnsignal für den gesamten Premiumsektor:
„Das Zusammenspiel aus schwachem China-Geschäft, US-Handelshürden und hohen E-Auto-Investitionen ist brandgefährlich für Margen und Wettbewerbsfähigkeit.“
Was Anleger und Beschäftigte jetzt wissen müssen
Volkswagen hat seine Gewinnprognose zum dritten Mal in diesem Jahr gesenkt. Das Management will an der Elektrostrategie festhalten, gleichzeitig aber Kosten senken und die Produktion straffen.
Analysten erwarten Restrukturierungen in mehreren Bereichen auch bei Traton (Nutzfahrzeuge) und Seat/Cupra könnten Effizienzprogramme folgen. Für Arbeitnehmer bleibt die Lage angespannt.
Ausblick: Zwischen Wandel und Vertrauenskrise
Der Milliardenverlust markiert einen Wendepunkt: VW steht zwischen ambitionierter Elektrowende und wachsender Investorenverunsicherung. Entscheidend wird sein, wie schnell der Konzern die Porsche-Belastung kompensiert und E-Modelle profitabel macht.
Ein Manager aus Konzernkreisen sagte dem „Manager Magazin“: „Wir haben kein Umsatzproblem wir haben ein Renditeproblem.“
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FAQ
Warum ist VW im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht?
Wegen Sonderlasten bei Porsche, schwacher Nachfrage nach Elektroautos, Zöllen und Umstrukturierungskosten.
Wie stark belastet Porsche den Konzern?
Laut VW über 5 Milliarden Euro größter Einzelposten des Quartals.
Sind Arbeitsplatzverluste zu erwarten?
Bisher keine offiziellen Pläne, doch Analysten rechnen mit Effizienzmaßnahmen in 2026.
Wie reagieren Anleger?
Die VW-Aktie fiel nach Bekanntgabe zunächst um rund 4 %, stabilisierte sich jedoch nach Veröffentlichung der operativen Zahlen.
Was bedeutet das für die Zukunft von VW?
Die Elektrowende bleibt Ziel doch Profitabilität und internationale Handelspolitik werden entscheidend für den Erfolg.
Quellen
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Volkswagen AG, Quartalsbericht Q3 2025
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Reuters, 30. Oktober 2025
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S&P Global Market Intelligence, Oktober 2025
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Manager Magazin, Oktober 2025
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Welt.de / Handelsblatt Online