Colleyville – Geiselnahme beendet, – Geiselnehmer tot

Alle Geiseln in Synagoge in Texas befreit
Texas: Geiselnahme in Synagoge nach zehn Stunden beendet
Colleyville, Die Polizei hat die Geiselnahme in einer Synagoge im US-Bundesstaat Texas mit einer Befreiungsaktion beendet. Dabei konnten alle Geiseln in Sicherheit gebracht werden.
Alle Geiseln in der Kleinstadt Colleyville unweit von Dallas seien „am Leben und in Sicherheit“, teilte der texanische Gouverneur Greg Abbott am Samstag (Ortszeit) mit. Die erste der 4 Geiseln war schon vorher freigelassen worden. Der Geiselnehmer, der offenbar eine inhaftierte Terroristin hatte freipressen wollen, wurde bei dem Einsatz erschossen.
Forderungen des Geiselnehmers
Der Verdächtige hatte bei der Geiselnahme Forderungen von sich gegeben, die nicht direkt mit der jüdischen Gemeinde zu tun hatten, wie FBI‑Agent Matt DeSarno mitteilte. Wie aus Polizeikreisen zu erfahren war, wollte der Mann die Freilassung der Pakistanerin Aafia S. erwirken, die mutmaßlich Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida hat. Er habe auch verlangt, dass er mit der Frau reden dürfe. Diese befindet sich in einem Bundesgefängnis in Texas.
Die Lokalzeitung „Fort Worth Star-Telegram“ berichtete von einem Mann, der in der Synagoge Beth Israel Geiseln gefangen halte. Es sei unklar, ob irgendjemand verletzt sei und womit der Mann bewaffnet sein könnte.
Die Zeitung berichtete ebenfalls von einem Livestream auf der Facebook-Seite der Synagoge. Demnach seien Verhandlungen zwischen dem mutmaßlichen Geiselnehmer und der Polizei zu hören gewesen. Ein wütender Mann habe geschimpft und über Religion gesprochen. Der Livestream habe aber nicht gezeigt, was in der Synagoge geschah. Kurz vor 14 Uhr sagte der Mann: „Sie müssen etwas tun. Ich will diesen Mann nicht tot sehen.“ Wenige Augenblicke später brach die Übertragung ab. Der Facebook-Mutterkonzern Meta bestätigte, dass das Video entfernt worden sei.
Der Fernsehsender CNN berichtet unter Berufung auf die Polizeisprecherin Dara Nelson, dass es derzeit keine Verletzten gebe. „Die FBI-Vermittler sind diejenigen, die Kontakt mit der Person im Gebäude haben“, sagte Nelson.
Laut CNN werten die Ermittler derzeit das Material aus dem Facebook-Livestream aus, um Hinweise auf den Tathergang und alle Beteiligten zu gewinnen. Außerdem berichtet der Sender von „mindestens vier Geiseln“ in der Synagoge.
„ABC“ meldet, dass ein Rabbiner sowie drei weitere Menschen als Geiseln gehalten würden – und beruft sich dabei auf eine Quelle, „die mit der Lage vertraut“ sei.
In Colleyville nordöstlich von Fort Worth leben rund 26.000 Menschen.
Über die Situation in der Synagoge wurde nach Aussage seiner Pressesprecherin auch US‑Präsident Joe Biden informiert. Mitglieder des nationalen Sicherheitsteams seien mit dem FBI in Kontakt.
Die Polizei von Colleyville teilte mit, Beamte seien am späten Samstagvormittag (Ortszeit) zur Adresse der Synagoge gerufen worden. Häuser in der unmittelbaren Umgebung seien evakuiert worden. Bürger seien aufgerufen worden, die Gegend zu meiden.
AP/DPA/AFP/Presse,Online, Doto: Systembild: Nach mehr als zehn Stunden ist die Geiselnahme im US‑Bundesstaat Texas beendet. (C) F. Muhammad