Saporischschja unter russischem Beschuss

Tödlicher Raketenangriff auf Saporischschja: Drei Tote und acht Verletzte bei Beschuss einer Industrieanlage
Kiew. In einem jüngsten Vorfall, der die angespannte Situation in der Ukraine weiter verdeutlicht, wurden bei einem russischen Raketenangriff auf Saporischschja, eine bedeutende Stadt in der südlichen Ukraine, mindestens drei Personen getötet und weitere acht verletzt. Der Angriff, der am Montag stattfand, zielte auf eine Industrieanlage in Saporischschja ab, wobei 14 Gebäude Schäden erlitten, einschließlich einer medizinischen Einrichtung.
Die Details des Vorfalls wurden von Iwan Fjodorow, einem örtlichen Militärverwalter, auf der sozialen Plattform Telegram veröffentlicht. Die Überprüfung der Angaben durch unabhängige Quellen steht noch aus. Saporischschja liegt strategisch etwa 55 Kilometer vom gleichnamigen Kernkraftwerk entfernt, das bereits seit über zwei Jahren unter der Kontrolle russischer Streitkräfte ist.
Die Eskalation um das Kernkraftwerk Saporischschja, das als das größte Europas gilt, wurde am Montag noch besorgniserregender, als der Kreml die Ukraine für einen Drohnenangriff auf die Anlage verantwortlich machte. Eine Kamikaze-Drohne sei, laut Betreibern, über dem Reaktor Nummer sechs abgeschossen worden, ein Vorfall, der von Juri Tschernitschuk, dem von Moskau eingesetzten Leiter des Kernkraftwerks, als hochgefährlich eingestuft wurde. Die ukrainische Regierung wies jede Beteiligung an Angriffen auf das Kernkraftwerk zurück und beschuldigte Russland, hinter den Vorfällen zu stehen.
Die Internationale Energieagentur (IAEA) hat kürzlich von Drohnenangriffen auf das Gebiet berichtet, ohne jedoch eine der Kriegsparteien direkt zu beschuldigen. Die Attacken wurden von IAEA-Direktor Rafael Grossi als Eskalation des Risikos eines schweren nuklearen Unfalls bezeichnet, die unverzüglich eingestellt werden müssen.
Seit dem Beginn ihres Angriffskriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022 haben russische Streitkräfte die Kontrolle über Saporischschja übernommen. Das Kernkraftwerk, betrieben von einer Tochtergesellschaft der russischen staatlichen Atombehörde Rosatom, ist trotz der heruntergefahrenen Reaktoren auf externe Stromquellen oder Dieselgeneratoren für die Kühlung angewiesen, um eine mögliche nukleare Katastrophe zu verhindern.
Diese Entwicklungen unterstreichen die anhaltende gefährliche Lage in und um die Ukraine und werfen ein Schlaglicht auf die Bedeutung von Sicherheit und Stabilität in der Region.
PSM.Media- Nachrichtenagentur mit APA, Foto: Systembild: Saporischschja © IStock