Syriens Übergangsführer ruft Flüchtlinge zur Rückkehr auf

Syriens Übergangsführer ruft Flüchtlinge zur Rückkehr auf
Rückkehr nach Syrien

Neubeginn in Syrien: Übergangsregierung appelliert an Geflüchtete zur Rückkehr

Syrien steht nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Bashar al-Assad vor einem historischen Wendepunkt. Mohammed al-Bashir, der Leiter der Übergangsregierung, hat im Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera Syrer im Ausland dazu aufgerufen, in ihre Heimat zurückzukehren, um beim Wiederaufbau des Landes mitzuwirken. Dieser Appell spiegelt die Hoffnung auf einen Neuanfang wider, steht aber vor immensen Herausforderungen.

Appell an die syrischen Geflüchteten

„Syrien ist jetzt ein freies Land, das seinen Stolz und seine Würde verdient“, betonte al-Bashir. Die Wiederherstellung von Sicherheit und Stabilität sowie die Rückkehr der Millionen syrischer Geflüchteter seien zentrale Ziele der neuen Regierung. Al-Bashir hob hervor, dass die Erfahrungen und das Humankapital der Rückkehrer entscheidend für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wiederaufbau des Landes seien.

Dennoch bleibt die Resonanz bisher verhalten. An Grenzübergängen wie Öncüpınar in der Südtürkei kehren zwar weiterhin Menschen zurück, doch ein großer Ansturm blieb aus. Lokale Beamte berichteten, dass seit Montag rund 1.700 Menschen die Grenze passiert hätten.

Herausforderungen und finanzielle Lage

Trotz der optimistischen Töne warnte al-Bashir vor überzogenen Hoffnungen auf eine schnelle Besserung der Situation. „In den Kassen gibt es nur syrische Pfund, die wenig oder nichts wert sind. Wir haben keine Devisen, und was Kredite angeht, sammeln wir noch Daten.“ Diese Worte verdeutlichen die finanziellen Schwierigkeiten, die den Wiederaufbau und die Stabilisierung erschweren könnten.

Islam und Rechte aller Bürger

In Bezug auf die islamische Identität Syriens stellte al-Bashir klar, dass die Rechte aller Menschen und Völker garantiert würden. Er distanzierte sich von extremistischer Gewalt und hob hervor, dass der Islam eine Religion der Gerechtigkeit sei. Fehlverhalten islamistischer Gruppen habe weltweit ein falsches Bild des Islams erzeugt, dem die neue Regierung entgegenwirken wolle.

Recht und Gerechtigkeit

Auch das Thema Gerechtigkeit steht im Fokus der Übergangsregierung. Rebellenführer Abu Mohammed al-Golani kündigte an, dass alle, die unter dem Assad-Regime an Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren, strafrechtlich verfolgt würden. „Wir werden sie in Syrien zur Rechenschaft ziehen und fordern die Auslieferung geflohener Täter“, schrieb Golani. Diese klare Haltung signalisiert den Willen, die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten.

Blick nach vorn: Ein neues Syrien

Trotz aller Hindernisse gibt es auch erste Fortschritte. So wurde die Ausgangssperre in Damaskus aufgehoben, und die Menschen sollen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Es ist ein kleiner, aber bedeutender Schritt hin zur Normalisierung des Alltags.

Fazit

Die Aufbruchsstimmung in Syrien ist spürbar, doch der Weg zum Wiederaufbau ist lang und voller Hürden. Der Appell der Übergangsregierung an Geflüchtete und die klare Haltung gegenüber Menschenrechtsverletzungen zeigen den Willen, ein neues Kapitel in der Geschichte Syriens zu schreiben. Ob und wie schnell sich die Vision von Sicherheit, Stabilität und Wohlstand verwirklichen lässt, bleibt abzuwarten. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um das Vertrauen der syrischen Bevölkerung – sowohl im Inland als auch im Ausland – zurückzugewinnen.

Teilen Sie diesen Beitrag, um die Welt auf die aktuelle Lage in Syrien aufmerksam zu machen und zur Diskussion über die Chancen eines Wiederaufbaus beizutragen. Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren!

 

PSM.Mediengruppe mit  APA, Foto: Systembild: Rückkehr nach Syrien © IStock