London setzt auf strategische Partnerschaft mit Kiew

Großbritannien stärkt Ukraine mit Milliardenkredit: Ein geopolitisches Signal gegen Moskau
London – Großbritannien verstärkt seine finanzielle Unterstützung für die Ukraine mit einem neuen Kredit in Höhe von 2,74 Milliarden Euro. Die Vereinbarung wurde am Samstag von den Finanzministern Rachel Reeves und Serhii Marschenko unterzeichnet, kurz nachdem Premierminister Keir Starmer den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London empfangen hatte. Das Darlehen soll mit Gewinnen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten refinanziert werden und sendet ein klares Signal an den Kreml.
Ein Kredit als geopolitische Antwort
Der Besuch Selenskyjs in London erfolgte nur einen Tag nach einer angespannten Begegnung mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Dort war es vor laufenden Kameras zu einem heftigen Streit gekommen, bei dem Trump Selenskyj mangelnde Dankbarkeit für US-Militärhilfen und Respektlosigkeit vorwarf. Trump und sein Vizepräsident JD Vance drohten offen mit einem Ende der Unterstützung, sollte Selenskyj nicht einem von Trump propagierten Friedensabkommen mit Russland zustimmen.
Die Reaktion aus Europa folgte prompt: In der Downing Street 10 wurde Selenskyj von Premierminister Starmer herzlich empfangen. Starmer stellte klar, dass die britische Unterstützung für die Ukraine langfristig angelegt sei: „Wir stehen an der Seite der Ukraine, solange es auch dauern mag.“ Die Botschaft: Europa muss seine Rolle stärken, während sich die US-Regierung zunehmend Moskau zuwendet.
Langfristige Militärhilfe bis 2030 gesichert
Großbritannien gehört zu den bedeutendsten Geldgebern der Ukraine. Neben dem neuen Kredit sicherte London der Ukraine jährliche Militärhilfen in Höhe von über 3,5 Milliarden Euro zu, mindestens bis zum Finanzjahr 2030/31.
Selenskyj bedankte sich für die britische Unterstützung und betonte, dass ein strategischer Partner wie das Vereinigte Königreich für die Ukraine von großem Wert sei. „Wir zählen auf Ihre Unterstützung“, sagte er in einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Europas neue Rolle in der Ukraine-Krise
Am Sonntag steht für Starmer bereits das nächste wichtige Treffen an: Er empfängt europäische Staats- und Regierungschefs zu einem Gipfel in London. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Europa die Ukraine weiter unterstützen kann – gerade angesichts der wachsenden Unsicherheit über die Rolle der USA.
Großbritannien signalisiert mit diesem Milliardenkredit nicht nur seine Unterstützung für Kiew, sondern positioniert sich auch als europäische Führungsmacht in der Ukraine-Krise. Die Frage bleibt: Wird Europa bereit sein, das sicherheitspolitische Vakuum zu füllen, das eine isolationistischere US-Politik hinterlassen könnte?
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- Nachrichtenagentur AFP