Wenn Träume wanken: MFO-Matratzen in der Insolvenz

MFO Matratzen insolvent: 120 Filialen und 300 Jobs bedroht – Matratzen Direct AG meldet Insolvenz an
Wer kennt sie nicht – die gelben Schilder mit den fetten Prozentzahlen, die uns beim Vorbeigehen ein „Jetzt aber schnell zugreifen!“ zurufen? Seit Jahrzehnten gehört MFO Matratzen zum vertrauten Bild deutscher Einkaufsstraßen. Doch jetzt bröckelt die Fassade: Die Matratzen Direct AG, Betreiberin der rund 120 Filialen, hat beim Amtsgericht Köln ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Ist das der Anfang vom Ende – oder doch der Weckruf für einen Neuanfang?
Insolvenz in Eigenverwaltung: Chance oder letztes Aufbäumen?
Die gute Nachricht zuerst: Noch ist nicht alles verloren. Durch das sogenannte Schutzschirmverfahren kann die Geschäftsführung an Bord bleiben, während ein gerichtlich bestellter Sachwalter – in diesem Fall der erfahrene Rechtsanwalt Dr. Jens Schmidt – das Verfahren begleitet. Ziel ist es, das Unternehmen zu stabilisieren, Gläubigerinteressen zu wahren und vielleicht sogar neue Investoren ins Boot zu holen.
Rückblick: Schon 2017 stand MFO auf der Kippe
Es ist nicht das erste Mal, dass die Matratzen Direct AG am Abgrund steht. Bereits 2017 musste das Unternehmen Insolvenzschutz beantragen. Damals überlebte der Konzern – allerdings mit massiven Einschnitten im Filialnetz. Doch der aktuelle Geschäftsbericht offenbart: Die alten Probleme sind zurück, diesmal dramatischer denn je. Trotz eines Umsatzes von über 34 Millionen Euro im Jahr 2023 schreibt das Unternehmen rote Zahlen. Der Verlust: 1,2 Millionen Euro. Die Schuldenlast: satte 29 Millionen Euro.
Inflation, Heizungsangst und Konsumflaute: Warum wir keine Matratzen mehr kaufen
Was ist passiert? Laut Wirtschaftswoche hat vor allem die Inflation und das politische Chaos rund ums Heizungsgesetz die Kauflaune der Kunden verdorben. Wer sich um steigende Energiekosten sorgt, legt sich eben keine neue Matratze zu – so bequem sie auch sein mag. Das Ergebnis: Kaufzurückhaltung, Umsatzrückgang, Liquiditätsengpässe.
Ein Wirtschaftskrimi, bei dem sich viele fragen: Wie konnte das passieren? Und: Hätten wir es kommen sehen müssen?
300 Mitarbeitende in der Warteschleife – und ein Hoffnungsschimmer
Noch ist unklar, wie viele der aktuell 120 MFO-Filialen geschlossen werden müssen. Die rund 300 Beschäftigten erhalten zunächst Insolvenzgeld – ein kleiner Trost in einer unsicheren Zeit. Gleichzeitig arbeiten Geschäftsführung und Berater fieberhaft an einem Sanierungsplan. Die wichtigste Mission: Kosten senken, das Filialnetz verschlanken und möglichst schnell Investoren finden. Laut Wirtschaftswoche könnten Matratzenhersteller interessiert sein, die MFO-Filialen künftig als direkten Vertriebskanal zu nutzen.
Was bedeutet das für die Kunden?
Für Kundinnen und Kunden heißt es aktuell: Ruhe bewahren. Der Onlineshop läuft weiter, und auch die Filialen bleiben bis auf Weiteres geöffnet. Wer einen Gutschein hat oder eine Lieferung erwartet, sollte allerdings wachsam bleiben und sich über etwaige Fristen informieren.
Zwischen Schlaflosigkeit und Neustart – wie geht es weiter mit MFO?
Es ist ein Aufwachen mit bitterem Beigeschmack. Die MFO-Insolvenz zeigt einmal mehr, wie schnell traditionelle Handelsmodelle ins Wanken geraten können – besonders in Krisenzeiten. Doch wo Schatten ist, da kann auch Licht sein: Mit klugem Management, mutigen Investoren und einem realistischen Restrukturierungsplan könnte aus der Krise eine zweite Chance werden.
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