VBH vor dem Aus? Großhändler meldet Insolvenz an

VBH vor dem Aus? Großhändler meldet Insolvenz an
Die Krise in der Baubranche hat jetzt das Unternehmen VBH getroffen © Presse Online GmbH

Baubranche unter Schock: VBH stellt Insolvenzantrag

Korntal-Münchingen. Ein Traditionsunternehmen steht am Scheideweg: Die VBH Deutschland GmbH, einer der führenden Großhändler für Baubeschläge, hat beim Amtsgericht Ludwigsburg die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Der Betrieb läuft vorerst weiter – doch was bedeutet das für die Branche, die Mitarbeitenden und die Zukunft des Unternehmens?

Wie konnte es so weit kommen – und was sagt das über den Zustand der deutschen Baubranche aus?

Ein Markt unter Druck – und ein Unternehmen am Limit

Die Baubranche, einst ein Fels in der wirtschaftlichen Brandung, sieht sich seit Monaten mit einem Sturm konfrontiert: Materialkosten explodieren, Projekte werden verschoben oder gestrichen, die Auftragsbücher füllen sich nicht mehr wie einst. Für Unternehmen wie VBH, die auf stabile Lieferketten und kontinuierliche Nachfrage angewiesen sind, ist das eine gefährliche Mischung.

„Trotz intensiver Bemühungen konnten wir die notwendigen Umsatzsteigerungen nicht erreichen“, heißt es aus der VBH-Geschäftsführung. Die steigenden Kosten, vor allem in den Bereichen Logistik, Energie und Personal, hätten die Margen weiter erodieren lassen. Gleichzeitig bremst der intensive Wettbewerb in der Branche die Möglichkeit, Preiserhöhungen am Markt durchzusetzen.

Sanieren statt schließen – was bedeutet „Insolvenz in Eigenverwaltung“?

Viele Leser verbinden das Wort Insolvenz mit einem sofortigen Zusammenbruch – doch in diesem Fall geht es um eine zweite Chance. Bei einer Eigenverwaltung bleibt die Unternehmensführung im Amt, es gibt keinen externen Insolvenzverwalter. Das Ziel: Sanierung aus eigener Kraft.

Das Amtsgericht Ludwigsburg hat dem Antrag zugestimmt. Für VBH bedeutet das: Der Geschäftsbetrieb läuft weiter, bestehende Aufträge sollen erfüllt, Kunden weiter beliefert werden. Gleichzeitig wird im Hintergrund geprüft, wie sich das Unternehmen langfristig wieder stabilisieren kann – von Kostensenkungen bis zur Umstrukturierung.

Was bedeutet das für Mitarbeitende, Partner und Kunden?

Rund 300 Mitarbeiter bangen derzeit um ihre Zukunft. In einer ersten internen Mitteilung zeigt sich die Geschäftsführung kämpferisch und betont den Willen, das Unternehmen gemeinsam durch die Krise zu führen. Auch für die zahlreichen Partner im Handwerk und Handel heißt es: erstmal abwarten – aber auch hoffen.

Denn: VBH ist nicht irgendein Lieferant. Wer schon einmal selbst gebaut oder renoviert hat, kennt vielleicht die kleinen grünen Kästen mit Scharnieren, Schrauben oder Fensterbeschlägen – unscheinbar, aber unverzichtbar. Fällt so ein Partner weg, geraten viele Prozesse ins Stocken.

Ein Weckruf für die gesamte Branche

Die Krise bei VBH ist kein Einzelfall. Vielmehr ist sie ein Spiegelbild der Entwicklungen in der gesamten Baubranche – und ein mahnendes Beispiel, wie selbst etablierte Player ins Straucheln geraten können.

Braucht die Branche einen neuen Kurs? Weniger Bürokratie, mehr Förderung?

Fragen wie diese werden nicht nur in den Chefetagen diskutiert, sondern auch auf Baustellen, in Architekturbüros und Handwerksbetrieben. Klar ist: Ohne Anpassung drohen weitere Insolvenzen – und ein Dominoeffekt, der die gesamte Bauwirtschaft ins Wanken bringen könnte.

Hoffnung trotz Krise – jetzt kommt es auf den nächsten Schritt an

VBH steht an einem Wendepunkt. Die kommenden Wochen werden entscheiden, ob die geplanten Sanierungsmaßnahmen greifen – oder ob ein Stück deutscher Baugeschichte vor dem Aus steht. Es bleibt zu hoffen, dass es gelingt, den Kurs zu korrigieren und das Vertrauen der Branche zu bewahren.

Was denkst du: Ist die Insolvenz in Eigenverwaltung ein mutiger Schritt zur Rettung – oder nur ein Aufschub des Unvermeidlichen? Teile deine Meinung in den Kommentaren oder auf Social Media.

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Verwendete Quellen
  • stuttgarter-zeitung.de

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