Kehl: Flüchtlingsunterkunft wird 1 Mio. Euro teurer

Kehl: Flüchtlingsunterkunft wird 1 Mio. Euro teurer
Systembild: „4 Millionen Euro für eine Flüchtlingsunterkunft?!“ © Presse Online GmbH

In Kehl steigen die Baukosten für eine neue Flüchtlingsunterkunft auf 4 Mio. Euro. Warum?

Kehl plant neu – und zahlt mehr: Flüchtlingsunterkunft „Schneeflären“ wird deutlich teurer

Wie viel darf Integration kosten – und wie viel muss sie kosten? Diese Frage stellt sich aktuell in Kehl. Denn die geplante Flüchtlingsunterkunft im Gebiet „Schneeflären“ wird rund eine Million Euro teurer als ursprünglich kalkuliert. Was zunächst nach einem klassischen Baukostenanstieg klingt, ist in Wahrheit ein komplexes Zusammenspiel aus gestiegenen Materialpreisen, nachhaltigen Konzepten und dem Versuch, sozialverträgliche Lösungen mit städtebaulicher Qualität zu verbinden.

Von drei auf vier Millionen Euro – woher kommt der Kostenanstieg?

Die Stadt Kehl hatte zunächst mit rund drei Millionen Euro für den Neubau gerechnet. Doch inzwischen liegt die aktualisierte Summe bei vier Millionen. Hauptgrund? Gestiegene Baupreise, wie sie derzeit bundesweit zu beobachten sind – von Holz über Stahl bis zu Dämmmaterialien. Doch das ist nicht alles.

Zusätzliche Anforderungen an die Außenanlagen, darunter barrierefreie Wege, naturnahe Begrünung und Aufenthaltsbereiche, schlagen mit etwa 150.000 Euro zu Buche. Auch der Bau selbst wurde überarbeitet – größere Räume, verbesserte Dämmung und angepasste Sicherheitsvorgaben sorgen für weitere Kosten.

Ein Zuhause auf Zeit – mit Blick aufs Miteinander

Geplant ist ein zweigeschossiger Neubau mit 54 Plätzen – und das nicht irgendwo, sondern mitten in einem bestehenden Wohngebiet an der Astrid-Lindgren-Straße. Ziel ist es, ein Bauwerk zu schaffen, das sich harmonisch in die Nachbarschaft einfügt, ohne zu stören oder sich abzuschotten.

Und genau hier setzt Kehl bewusst ein Zeichen: Integration beginnt bei der Architektur. Aufenthaltsbereiche, ein überdachter Raucherpavillon, Fahrrad-Stellplätze und strukturierte Müllunterbringung sind Teil des Gesamtkonzepts – keine Nebensache, sondern Ausdruck von Respekt gegenüber den zukünftigen Bewohnern und der Nachbarschaft.

Nachhaltigkeit trifft soziale Verantwortung

Auffällig ist der Fokus auf die nachhaltige Gestaltung der Außenanlagen: Blumenwiesen, schattenspendende Bäume und Sträucher sollen nicht nur für ein angenehmes Mikroklima sorgen, sondern auch Begegnungsorte schaffen. Natur als verbindendes Element – das klingt nach einer simplen Idee, hat aber in der Umsetzung Wirkung: Wer sich wohlfühlt, lebt friedlicher.

Fertigstellung bis 2026: Ein realistischer Zeitplan?

Die Stadt nennt als Zieljahr für die Fertigstellung 2025 oder 2026. Klingt machbar, aber wie wir aus anderen kommunalen Projekten wissen: Zeitpläne sind oft so zuverlässig wie Aprilwetter. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass dieses Projekt zeigt, wie moderne Flüchtlingsunterkünfte heute gedacht werden müssen – nicht als reine Unterbringung, sondern als Orte mit Perspektive.

Teurer, aber vielleicht auch besser?

Natürlich lässt sich über eine Million Euro Mehrkosten diskutieren. Doch statt reflexartiger Kritik lohnt ein zweiter Blick: Kehl investiert in ein Konzept, das mehr ist als ein Notdach über dem Kopf. Es geht um Menschen, Würde und die Frage, wie eine Stadt mit Herausforderungen wächst – nicht trotz, sondern mit ihnen.

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Verwendete Quellen

  • Eigene Recherche

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